Technik

Nie mehr das falsche Überraschungsei?

Neuartige Mess-Technologie zeigt das Innere von Gegenständen

Dreidimensionale Abbildung einer intakten Überraschungsfigur mit dem Metrotom von Carl Zeiss in verschiedenen virtuellen Schnitten. © Carl Zeiss

Wissenschaftler haben eine neuartige Mess-Technologie entwickelt, die das Innere von Gegenständen zeigt. Mit dem so genannten Metrotom kann man beispielsweise in ein Überraschungsei schauen, ohne die Alufolie oder die Schokolade zu entfernen. Das Ei wird hineingelegt, mittels Röntgenstrahlen gescannt und dreidimensional abgebildet. Dann ist zu sehen, welche Sammelfigur darin enthalten ist.

In der Praxis wird der Metrotom von Carl Zeiss, ein industrieller Computertomograf, jedoch in der Regel zum Messen von Bauteilen, zur Materialprüfung sowie zur Montagekontrolle genutzt. Defekte oder Schäden an Bauteilen können mit dem Gerät schnell entdeckt werden.

Einsatz bei Handys…

Besonders bei Massenartikeln sind Materialprüfung und Montagekontrolle unerlässlich, um Fehler im fertigen Produkt zu vermeiden. Bevor etwa ein Mobiltelefon in Serie geht, muss die Funktionsfähigkeit des Prototyps sehr genau geprüft werden. Früher wurden dazu Werkstoffproben des Versuchsgeräts untersucht. Die für die Entwicklungstests notwendige Vorbereitung führte zu Unmengen an schrottreifen Prototypen, die Kosten für die langen Prüfzeiten waren enorm.

Durch die Metrotomografie ist es nun möglich, die Entwicklungsgeräte zu untersuchen, ohne sie zu zerstören. Handyhersteller können zum Beispiel einzelne Tasten im neuen Zustand und nachdem sie in einem simulierten Test maschinell 100.000 Mal gedrückt wurden, vergleichen. Der Metrotom liefert innerhalb einer halben Stunde eine dreidimensionale, hochpräzise Innenansicht des Telefons und macht Veränderungen sichtbar. Früher hat dies Tage gedauert.

…und in der Automobilindustrie

Weltweit führende Entwickler und Zulieferer von Kfz-Technik dagegen stellen unter anderem ein kleines Verbindungsstück im Rücklaufsystem der Kraftstoffversorgung her. Dieses ist nur wenige Zentimeter groß und kostet in der Herstellung lediglich ein paar Cent.

Entspricht das Bauteil jedoch nicht mikrometergenau den Fertigungsvorgaben, kann es zum Ausfall kommen und das Auto bleibt liegen. Mithilfe der Carl Zeiss-Technologie kann dies jetzt vermieden werden. Der Metronom vermisst bis zur Serienfreigabe die Spritzgussteile genauestens und ermöglicht so einen optimalen Herstellungsprozess. Das Gerät liefert dabei tausende von Messdaten und ein genaues Bild von der Oberfläche sowie dem Inneren des gesamten Kunststoffteils. Die Konstrukteure schauen so direkt in den Guss hinein und können prüfen, ob die Messdaten mit den Plandaten übereinstimmen.

(Carl Zeiss, 28.11.2007 – DLO)

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