Materialforschung

Hightech-Garn lässt Kleider leuchten

Kombinationsfaser lichtstärker und flexibler als bisherige Technologien

„EL“-Garn © Manchester University

Eine neue Technologie könnte dafür sorgen, dass Fußgänger, Fahrradfahrer oder Jogger zukünftig in der dunklen Jahreszeit nicht so leicht übersehen werden. Britische Wissenschaftler haben eine Textilfaser entwickelt, die im Dunkeln leuchtet, wenn sie über eine Batterie Strom erhält.

Bisherige Schutzkleidungen wie beispielsweise reflektierende Westen oder Klettstreifen leuchten nur dann, wenn sie von externen Lichtquellen direkt angestrahlt werden. Sie werfen das Licht beispielsweise von Autoscheinwerfern zurück und sorgen so für Sichtbarkeit. Wenn jedoch das direkte Licht fehlt, kann es passieren, dass der Träger dieser Schutzkleidung trotzdem zu spät gesehen wird.

Jetzt haben Wissenschaftler des William Lee Innovation Centre (WLIC) an der Universität von Manchester Kleidung aus einem speziellen selbstleuchtenden Garn hergestellt, dass permanente Sichtbarkeit möglich macht. Das neuartige Material könnte nicht nur für Kleidung eingesetzt werden, auch für flexible Hinweisschilder oder Flaggen können sich die Forscher eine Anwendung vorstellen.

„EL“-Garn

Leuchtkleider © Manchester University

Das so genannte „EL“-Garn besteht aus einem inneren, leitfähigen Faden, der von einer Hülle aus farbiger Tinte umgeben ist, die Licht ausstrahlt, wenn ein elektrischer Strom durch sie hindurch fließt. Diese Leuchthülle wiederum ist durch eine durchsichtige Schutzschicht von einem weiteren leitfähigen Hüllfaden getrennt. Wenn das EL-Garn über eine Batterie mit Strom versorgt wird, regt das elektrische Feld zwischen dem inneren und dem äußeren Leiter die Farbschicht zum Leuchten an.

„Zurzeit ist das EL-Garn noch etwas steifer als konventionelle Garne“, erklärt Tilak Dias, Leiter der Studie. „Aber es ist bereits flexibler als die optischen Fasern, die heute in Textilien eingebettet werden, um ein Leuchten zu erzeugen. Zudem ist die Leuchtkraft eines einzigen EL-Fadens bereits größer als der von photolumineszenten Leuchtgarnen. Wenn man das Garn so verwebt oder verknüpft, dass viel Garn pro Fläche zusammenkommt, lässt sich die Leuchtkraft sogar noch weiter steigern.“

(Manchester University, 31.10.2007 – NPO)

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