Die internationale Verknüpfung von Emissionshandelssystemen ist eine wichtige Option für den Klimaschutz. Der Europäische Emissionshandel, derzeit das wichtigste klimapolitische Instrument der EU, könnte dabei Ausgangspunkt für ein globales Handelssystem mit Emissionsrechten werden. Dies geht aus einem neuen Gutachten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervor.
{1l}
Das am PIK entwickelte dynamische Handelsmodell zeigt, dass die Gesamtkosten des Klimaschutzes durch die Integration von Emissionshandelssystemen verringert werden. Dies gelte auch dann, wenn die Partnerregionen unterschiedlich strenge Emissionsbegrenzungen einführen. Das im Auftrag des Auswärtigen Amts durchgeführte und am 6. Juli 2007 auf in Berlin vorgestellte Gutachten macht zudem deutlich, dass ein einheitlicher Emissionspreis Wettbewerbsverzerrungen zwischen den verbundenen Regionen beseitigen könnte.
Die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen ermögliche Vorreitern des Klimaschutzes, ihre Reduktionsziele mit maximaler Effizienz zu erreichen, so das Gutachten. Damit dies funktioniere, müssten die Systeme jedoch kompatibel sein. Dafür seien frühzeitige Gespräche zwischen den Akteuren auf technischer und juristischer Ebene notwendig.
Laut Gutachten könnte der Europäische Emissionshandel mittelfristig mit regionalen Emissionshandelssystemen, wie sie derzeit etwa in den USA entstehen, verbunden werden. „Wenn Außenminister Steinmeier mit dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger über eine transatlantische Kooperation beim Emissionshandel spricht, dann ist das aus der Sicht der globalen Klimapolitik ein enormer Schritt nach vorn“, meint Ottmar Edenhofer, Chefökonom des PIK und Hauptautor des Gutachtens. „Diese Gespräche könnten eine starke Signalwirkung auf die nationale Gesetzgebung der USA haben“, ist er überzeugt.
(Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), 09.07.2007 – NPO)