Sie soll den Ursprung von Polarlichtern klären und damit den faszinierenden Leuchterscheinungen am Nachthimmel die letzten Geheimnisse entlocken: Jetzt hat die NASA-Mission THEMIS (Time History of Events and Macroscale Interactions during Substorms) – knapp eine Woche nach dem Start ins All – ihren ersten Praxistest bestanden. Im Kontrollzentrum der University of Berkeley sind die ersten wissenschaftlichen Messdaten der fünf THEMIS-Satelliten eingegangen.
Die ersten Instrumente, die in Betrieb genommen wurden, sind die fünf Magnetometer, die von einem Team des Instituts für Geophysik und extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Berkeley, Graz und München entwickelt wurden. Sie schickten am 22. Februar 2007 die ersten Daten der Mission aus einer Entfernung von 70.000 Kilometern zur Erde.
"Nach den anfänglichen Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Satelliten, bin ich jetzt doch sehr erleichtert!", so Ulrich Auster, technischer Leiter des Braunschweiger Teams.
Die Magnetometer sind eines der wesentlichen Instrumente an Bord der THEMIS-Satelliten, die am 17. Februar 2007 mithilfe einer Delta-II Rakete ins All geschickt wurden. Denn die Energie, die Polarlichter entstehen lässt, entstammt dem Erdmagnetfeld und nur eine genaue Bestimmung der Eigenschaften und Änderungen des Magnetfeldes lässt weitere Einblicke in die komplizierte Physik dieser faszinierenden Leuchterscheinungen am Nachthimmel zu.
Mission dauert bis Herbst 2009
Bevor die eigentlichen physikalischen Untersuchungen beginnen, werden die Braunschweiger Magnetometer eingesetzt, um die genaue Lage der fünf Satelliten im Weltraum zu bestimmen, wenn sie im Abstand von nur 375 Kilometer an der Erde vorbeifliegen. Dann wird auch eine genaue Kalibrierung der Instrumente vorgenommen und die Mikroelektronik ausgetestet, die das Magnetometer steuert.
Sobald alle Systeme an Bord der Satelliten ausgetestet sind, beginnt die eigentliche zweijährige Messphase der Satelliten, die bis zum Herbst 2009 geplant ist. Bis dahin wird hoffentlich auch die Fragestellung der Mission, wie die gewaltigen und spektakulären Polarlichtstürme entstehen, geklärt werden können.
(idw – Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 26.02.2007 – DLO)