Technik

Scanner gegen Gammelfleisch

Laserlicht soll Frischegrad von Fleisch erkennen

Fleisch © M.A.R.C. / USDA

Gammelfleisch könnte schon bald automatisch per Laserlicht erkannt werden. Dies hat sich das neue Projekt „FreshScan“ zum Ziel gesetzt, das vom Bundesministerium für Forschung und Entwicklung (BMBF) mit rund drei Millionen Euro gefördert wird.

Innerhalb der nächsten drei Jahren soll ein Prototyp entwickelt werden, der aus zwei Komponenten besteht: aus einem intelligenten Etikett, das wie eine Art Laufzettel funktioniert und den Zustand des Fleisches von der Schlachtung bis zum Verkauf dokumentiert, sowie aus einer Laserpistole, die zum einen den Zustand des Fleisches erfasst und ihn zum anderen gleich in das intelligente Etikett schreibt. Überdies wollen die Experten eine kontinuierliche Temperaturmessung und -aufzeichnung über das Etikett ermöglichen, sodass jede Unterbrechung der Kühlkette dokumentiert würde.

Das Projekt FreshScan vereint Forscher aus dem Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL), dem Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) und der Technischen Universität Berlin. Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Berlin.

Erfassung der Produktionskette

Durch den Einsatz von Mikrosystemtechnik sollen die Produktionskette vom Erzeuger über die Fleischverarbeitung, den Transport, Groß- und Einzelhandel bis hin zum Endverbraucher gezielt erfasst und die Produktzustände lückenlos dokumentiert werden. Die Historie des Lebensmittels ist dann in allen Schritten transparent und rückverfolgbar. Seine Frischeparameter sind aktuell mess- und abrufbar.

Das Konzept setzt an zwei Punkten an, am Lebensmittel selbst und an der Logistik- bzw. Verarbeitungskette. Zum Prüfen des Produktzustands soll ein mobiler "Frischescanner" mittels optischer Sensorik Daten ermitteln, mit denen der Frischezustand des Lebensmittels direkt erfasst und ausgewertet werden kann. Der Scanner wird mit Laserlicht arbeiten, das je nach Zustand des Fleisches unterschiedlich gestreut und reflektiert wird. Unter anderem mithilfe der so genannten Raman-Spektroskopie wird das vom Fleisch zurückgestreute Licht analysiert. Ob das Lebensmittel den vorgegebenen Anforderungen entspricht, soll so schnell und unkompliziert geprüft werden.

Pilotcharakter auch für andere Lebensmittel

Die Überwachung der Prozesskette bei der Verarbeitung soll durch die Speicherung festgelegter Daten am Lebensmittel gesichert werden. Ein dort angebrachter Sensor nimmt Verarbeitungs- bzw. Transportdaten wie Zeit, Temperatur, Feuchte oder Lichteinfall auf. Dieses System wird als Pilotlösung am Beispiel Fleisch getestet und optimiert, damit es später auch in anderen Lebensmittelsegmenten kommerziell genutzt werden kann.

(Forschungsverbund Berlin e.V., 11.10.2006 – AHE)

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