Sie sind der Wunschtraum jedes Heimwerkers – sich selbst zusammenbauende Regalsysteme. Auf molekularer Ebene lassen sich diese mit Hilfe so genannter metallorganischer Koordinationspolymere (MOF) realisieren. Der neue internationale Forschungsschwerpunkt SURMOF der Europäischen Union hat sich nun zum Ziel gesetzt, diese Systeme auf Unterlagen zu verankern und so als Sortier- und Speichereinheiten in der Nanotechnologie nutzbar zu machen.
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„Die MOF-Regalsysteme können sogar das Einsortieren von entsprechenden Molekülen selbst übernehmen und werden als Speicher für Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe momentan intensiv diskutiert“, erklärt Professor Christof Wöll vom Lehrstuhl für Physikalische Chemie der Ruhr-Universität Bochum. „Unser Ziel es ist, die MOFs auf geeigneten und schon vorkontaktierten Oberflächen aufzuwachsen“, so Wöll. „Anschließend wollen wir sie mit metallorganischen Verbindungen beladen, so dass schließlich funktionsfähige Bauteile entstehen.“
Mit dieser Aufgabe befassen sich in dem neuen Forschungsschwerpunkt der EU neun Partner in Spanien, Großbritannien, Polen, Frankreich und Deutschland. Das von Bochum aus koordinierte Projekt wird mit 2,5 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
Erst kürzlich konnte in der Arbeitsgruppe von Professor Fischer vom Lehrstuhl für Anorganische Chemie gezeigt werden, dass die Poren diese MOF-Regalsysteme mit metallischen Nanopartikeln beladen werden können, die wichtige Funktion beispielsweise in der heterogenen Katalyse ausführen können. Für weitere Anwendungen etwa im Bereich der Nanotechnologie ist es nun wichtig, diese MOF-Strukturen in vorgegebener Art und Weise auf festen Unterlagen zu verankern, um sie anschließend kontaktieren zu können.
(idw – Ruhr-Universität Bochum, 10.10.2006 – AHE)