Laut Sepp Herberger ist der Ball rund. Damit dass auch während der Spiele so bleibt, werden die Fußbälle vor dem Einsatz mit einem neu entwickelten 3D-Scanner im Sekundentakt auf ihre Eigenschaften geprüft. Nur Bälle, bei denen Gewicht, Druckverlust, Wasseraufnahme, Aufprall, sphärische Gestalt und Umfang der Norm entsprechen, kommen somit auf den Rasen.
Das Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) ist eine von zwei Einrichtungen in Deutschland, die Fußbälle stichprobenartig nach dem FIFA "International Matchball Standard" prüfen darf. Die Wissenschaftler des PFI haben nun eine Technik entwickelt, mit der sich Fußbälle komplett und im Sekundentakt dreidimensional abtasten lassen, um Messungen der Rundheit vornehmen oder über Konturveränderungen Fehler wie offene Nähte feststellen zu können.
Beim gegenwärtig gültigen Rundheitstest wird der Durchmesser des auf 0,8 bar aufgepumpten Balls per Tiefenmaß an 16 Stellen gemessen. Ist die Abweichung zwischen dem höchsten und niedrigsten Wert geringer als zwei Prozent, dann ist dieser Ball rund. Das neue Messverfahren beruht auf dem Prinzip der optischen Triangulation, einer Methode zur Entfernungsmessung mit Laserlicht, die ein Oberflächenrelief mit großer Genauigkeit bestimmen kann. Die Messwerte werden zu Daten verarbeitet, im Bild dargestellt und in verschiedenen Formaten abgespeichert. Darstellung und Weiterverarbeitung sind auch in gängigen Programmen wie Excel und verschiedenen CAD-Programmen möglich.
Grundlage des neuen Verfahrens ist ein millimetergenaues, computergesteuertes Digitalisierungsgerät, das Füße, Unterschenkel und Knie dreidimensional vermessen kann. Der Beinscanner soll die Schuhproduktion optimieren und in Zukunft bei der Herstellung maßgefertigter Straßen- und Reitstiefel, Sportprotektoren und Skistiefel zum Einsatz kommen. 40 Sekunden lang dreht sich ein Laser samt Sensor um Männer- und Frauenbeine, die flach oder auf einem Absatz stehen, und erreicht dabei eine Auflösung im Submillimeterbereich. Aus den gewonnenen Daten sollen Durchschnittswerte für wichtige Fuß- und Beinmaße wie Hackenumfang, Einschlupfweite, minimaler Fesselumfang und maximaler Wadenumfang abgeleitet werden.
(idw – Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF), 08.06.2006 – AHE)