Harnsteine verursachen extreme Qualen, ein Ziel der Behandlung ist es daher, die Entstehung neuer Steine zu verhindern. Doch die Diagnose ist schwierig, denn wenn ein Stein erst einmal wächst, verändert er die Harnzusammensetzung und verfälscht so die Urinproben. Jetzt haben Forscher der Universität Bonn ein Computerprogramm entwickelt, das aus Wachstumsrate und Art des Steins die Zusammensetzung des Urins vor Beginn der Kristallisation berechnet.
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Harnsteine bilden sich, wenn bestimmte Mineralsalze im Urin so hoch konzentriert sind, dass sie auskristallisieren. Immer mehr Material lagert sich an den Kristallisationskeim an. Meist geschieht das in den Nieren. Wenn der Fremdkörper sich bemerkbar macht, ist er oft schon groß wie ein Kirschkern. Manche Steine füllen sogar das gesamte Nierenbecken aus. Wenn sie sich im Harnleiter verklemmen, sind extreme Koliken die Folge.
Salze bilden Kristalle
Die Ursachen der Steinbildung sind vielfältig. Eine genetische Veranlagung bildet in der Regel den Hintergrund der Erkrankung, Auslöser ist häufig eine unangepasste Ernährung. So kann der Genuss von Lebensmitteln, die viel Oxalsäure enthalten, die Steinbildung fördern – dazu zählt beispielsweise der Spinat. Im Urin kann sich die dann diese Säure mit Kalzium zu unlöslichem Kalziumoxalat verbinden, das sich am wachsenden Stein ablagert.