Medizin

Ist Amalgam wirklich unschädlich?

Möglichen Zusammenhang mit Autismus und kindlichen Entwicklungsstörungen aufgedeckt

Das quecksilberhaltige Amalgam ist seit langem umstritten und wird vom vielen Zahnärzten inzwischen nicht mehr verwendet. Jetzt haben Freiburger Wissenschaftler Hinweise darauf gefunden, dass selbst bei Einhaltung der Grenzwerte die Gesundheit geschädigt werden kann.

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In einer aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichung kommen die Mediziner aus dem Institut für Umweltmedizin und Krankenhaus-hygiene des Universitätsklinikums Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. med. Franz Daschner zu dem Ergebnis, dass Quecksilber als Ursache bei kindlichen Entwicklungsstörungen und Autismus in Frage kommen kann. Die Forscher fanden heraus, dass vor allem die Quecksilberbelastung der Mütter während der Schwangerschaft, ein Risikofaktor ist.

Weiterhin konnte in einer 2005 veröffentlichten und 2006 aktualisier- ten Risikobewertung aufgezeigt werden, dass Amalgamfüllungen eine Hauptquelle der menschlichen Quecksilberbelastung sind. Studien an Leichen fanden bei Amalgamträgern bis zu 10-fach erhöhte Quecksilbermengen in Niere, Schilddrüse, Leber und Gehirn. Amalgamträger begingen überzufällig häufiger Selbstmorde.

Eine Vielzahl von Studien zeigen zudem einen negativen Einfluss auf die Gesundheit, auch wenn Grenzwerte für Quecksilber eingehalten seien. Unter anderem kann, wie eine weitere aktuelle Forschungs-arbeit der Freiburger Forscher zeigt, die Entwicklung der Alzheimer- Erkrankung bei empfindlichen Personen begünstigt werden. Die Freiburger Ärzte konnten zudem bei unterschiedlichen amalgam-bedingten Beschwerden eine Verbesserung der Gesundheit durch naturheilkundliche Therapien beobachten. Studien, welche Amalgam als sicher erscheinen lassen, sind meist methodisch fehlerhaft oder haben – wie die vor kurzem veröffentlichten Untersuchungen an Kindern – eine zu kurze Beobachtungszeit.

Die Freiburger Forscher kommen zu dem Schluss, dass "Amalgam weder medizinisch, arbeitsmedizinisch noch ökologisch als sicheres Zahnfüllungsmaterial angesehen werden kann". Die Arbeiten der Freiburger Forscher trugen auch zu der kürzlichen Entscheidung des Europäischen Parlamentes bei, die Anwendung von Quecksilber in der EU drastisch zu reduzieren.

(Universität Freiburg im Breisgau, 15.05.2006 – NPO)

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