Biotechnologie

Stammzellen statt Tierversuche

Neues Verfahren des TÜV Rheinland untersucht Gefahrenstoffe

Der TÜV Rheinland hat ein neues Verfahren entwickelt, mit dem künftig Hunderttausende von Tierversuchen überflüssig werden könnten. Die R.E.Tox-Technologie basiert auf der Stammzellforschung und weist nach, ob eine Substanz Zellen schädigt und ob sie negativ auf die Entwicklung eines Embryos wirkt. Bei der Untersuchung der Gefahrenstoffe kommen Stammzellen von Mäusen zum Einsatz, deren Entwicklung zu Herzmuskeln beobachtet wird.

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Das neue Verfahren des TÜV Rheinland beschleunigt auch die Analyse um ein Vielfaches: Statt in rund zwölf Monaten liegt nun schon nach 21 Tagen ein Ergebnis vor.

"Dieses neue Verfahren bietet den Menschen im Umgang mit Spielzeug oder Kleidung mehr Sicherheit. Denn sie ermöglicht die schnelle und kostengünstige Untersuchung von Materialien, die eine Vielzahl von Substanzen enthalten.", erläutert Professor Bruno O. Braun, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland Group.

Interessant ist das neue Verfahren nach Ansicht des TÜVs vor allem mit Blick auf die geplante Chemikalienverordnung REACH. Bei einem Stoff, der jedes der rund 40 verschiedenen Verfahren durchlaufen muss, können sich die Kosten auf bis zu 1,5 Millionen Euro belaufen. Tierversuche, die klären, ob sich ein Stoff in der Schwangerschaft negativ auf einen Embryo auswirkt, gehören innerhalb von REACH zu den kostspieligsten Verfahren. Sie belaufen sich auf mindestens 300.000 Euro.

Einsparungen von 600 Millionen Euro möglich

R.E.Tox kann diese Kosten deutlich senken: Einsparungen sind in einer Größenordnung von 300 bis 600 Millionen Euro für die Chemieindustrie möglich. Für die Chemieindustrie, die allein in Deutschland fast eine halbe Million Menschen beschäftigt, ist R.E.Tox damit von großer Bedeutung.

Entwickelt wurde das R.E.Tox-Verfahren von der Axiogenesis AG, einem Kölner Biotechnologie-Unternehmen. Die TÜV Rheinland Group gründete im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Axiogenesis AG das Jointventure TÜV BioTech GmbH, das nun die Rechte am R.E.Tox-Verfahren hält, das bis zum Ende des Jahres 2006 offiziell genehmigt werden soll.

(TÜV Rheinland, 03.05.2006 – DLO)

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