Fast 70 000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Darmkrebs, der zweithäufigsten Krebserkrankung. Für fast 30 000 Patienten verläuft die Krankheit tödlich. Für Männer ist das Risiko, bis zum 75. Lebensjahr an Darmkrebs zu erkranken dabei deutlich höher als für Frauen. Dies geht aus dem Darmkrebsreport hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK) jetzt anlässlich des Darmkrebsmonats veröffentlicht hat.
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Auffällig sind nach den Ergebnissen der Studie auch die regionalen Unterschiede: In Hamburg liegt die Rate für Neuerkrankungen fast 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, Nordrhein-Westfalen und das Saarland liegen neun beziehungsweise 39 Prozent darüber.
"Die Heilungschancen für Darmkrebs sind, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird, sehr gut. Der Darmkrebsreport, dem die Daten von über 5,4 Millionen Versicherten zu Grunde liegen, liefert uns umfangreiche Informationen, die wir nutzen, um die Vorsorge, Früherkennung und medizinische Behandlung der Patienten zu verbessern.", so Christoph Straub von der TK.
Um mehr Darmkrebs-Erkrankungen früher zu erkennen und heilen zu können, fördern viele Krankenkassen die Darmkrebs-Früherkennung mit Angeboten. "Wir wollen alle Versicherten motivierten, ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig an der Vorsorgeuntersuchung teilzunehmen", so Straub. "Fast 25 Prozent aller Darmkrebsfälle gehen auf eine familiäre Vorbelastung zurück, diese Patienten erkranken deutlich früher und benötigen deshalb ein Früherkennungsangebot, das früher greift als es die bisherige Früherkennungsrichtlinie vorsieht."
Die TK hat deshalb das Projekt "Familien vor Darmkrebs schützen" ins Leben gerufen. Es bietet speziell den Versicherten, bei denen aufgrund einer familiären Vorbelastung ein erhöhtes Darmkrebsrisiko besteht, eine verbesserte Diagnostik und medizinische Betreuung.
(TK, 22.03.2006 – DLO)