Medizin

Krebsforscher wollen keine Zigarettengelder

Deutsches Krebsforschungszentrum verabschiedet ethischen Kodex

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat als erste Forschungseinrichtung Deutschlands einen ethischen Kodex zur Ablehnung von Tabakindustriegeldern verabschiedet. Stiftungsvorstand und wissenschaftlicher Rat entschieden einstimmig, dass das Zentrum und seine Mitarbeiter auf jegliche finanziellen Mittel der Tabakindustrie für Forschungsförderung, Gutachterhonorare, Vortragshonorare, Reisekosten, Wissenschafts- und andere Preise verzichtet.

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Darüberhinaus lehnt das DKFZ auch auf eine Teilnahme an Veranstaltungen der Tabakindustrie oder von Instituten und Firmen, die von der Tabakindustrie maßgeblich gesponsert werden ab.

Diese Entscheidung der größten Gesundheitsforschungseinrichtung Deutschlands ist auch verbunden mit dem Wunsch der Wissenschaftler, dass andere Forschungszentren und Gesundheitsinstitutionen dem Beispiel folgen. Die Tabakindustrie kann, so das Deutsches Krebsforschungszentrum, kein Partner für die Gesundheitsforschung sein, denn sie ist die einzige Industrie, die Produkte herstellt, vertreibt und bewirbt, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch einen großen Teil der Konsumenten süchtig und krank machen sowie vorzeitig versterben lassen.

An den Folgen des Tabakkonsums sterben nach Angaben des DKFZ jährlich in Deutschland allein weit über 100.000 Menschen. Dies sind mehr Todesfälle als durch Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, AIDS, Morde und Selbstmorde zusammen.

(idw – Deutsches Krebsforschungszentrum, 10.11.2005 – DLO)

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