Die Bestände vieler Fledermausarten in Deutschland wie dem großen Mausohr oder der Zwergfledermaus steigen wieder an. Wissenschaftler führen dies auf den bundesweiten Fledermausschutz zurück. „Das Engagement vieler freiwilliger Helfer in den vergangenen Jahren hat sich also gelohnt“, lobte Bundesumweltminister Jürgen Trittin anlässlich der 9. Europäischen Fledermausnacht, die an diesem Wochenende bundesweit stattfand.
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Zahlreiche europäische Städte und Regionen boten Exkursionen, Informationsveranstaltungen und Aktionen zum Thema Fledermäuse an. Ziel war es, mit diesen Aktivitäten auf die Schutzbedürftigkeit hinzuweisen und um Sympathie für die Tiere zu werben. Denn „immer noch sind einige Arten stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Deshalb möchte ich auch weiterhin zum Schutz dieser Lebewesen aufrufen“, unterstützte der Bundesumweltminister die Aktion. Viele Hausbesitzer könnten beispielsweise einen Beitrag zum Schutz der Nachtschwärmer leisten. Denn viele Fledermausarten nutzen Dachböden, Mauerspalten oder Keller in bewohnten Häusern. „Achten Sie beim Neubau und vor allem bei der Sanierung älterer Häuser darauf, Schlupfwinkel einzurichten oder zu erhalten, um so wichtige Lebensräume zu sichern“, appellierte Trittin.
In Deutschland leben 21 verschiedene Fledermausarten. Sie alle sind durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU geschützt. Viele dieser heimischen Fledermäuse sind wandernde Arten. Sie fliegen wie Zugvögel über Staatsgrenzen hinweg zu ihren Sommer- und Winterquartieren. „Fledermausschutz muss daher auch international organisiert werden“, betonte Trittin. Zu diesem Zweck wurde 1991 das Abkommen zur Erhaltung der Fledermäuse in Europa – EUROBATS – abgeschlossen. Bislang sind 29 Staaten diesem Abkommen beigetreten. Der Sitz des Sekretariates ist Bonn. EUROBATS gilt als Musterbeispiel für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit im Artenschutz. Die europäische Fledermausnacht ist eine der vom Sekretariat ausgerufenen öffentlichen Initiativen zum Schutz der europäischen Fledermauspopulationen.
(BMU, 29.08.2005 – PJÖ)