Wenn in einer Anlage eine Maschine ausfällt, kostet der Produktionsausfall Geld. Forscher von Siemens haben jetzt eine Lösung für drahtloses „Fernwirken“ entwickelt, um bei Fehlern schneller reagieren zu können. MCoIP (Mobile Control over IP) ermöglicht die mobile Ferndiagnose, Fernwartung und Fernabfrage von Messwerten sowie das Fernsteuern von Maschinen und Anlagen via Handy und via Internet. Tritt ein Fehler in der Anlage auf, wird mittels Anruf umgehend das Servicepersonal alarmiert.
Für den Einsatz wird in der Anlage eine MCoIP-Box installiert. Die Box überträgt die Anlagendaten über ein eingebautes GSM/GPRS-Modem an einen zentralen Web-Server. Hier werden dann alle Informationen für die Behebung des Notfalls gespeichert. Der Techniker verbindet sich über ein Java-Programm auf seinem Mobiltelefon mit dem Server und kann so den Fehler analysieren – egal wo er sich befindet. MCoIP bietet jedoch nicht nur den Zugriff auf aktuelle Anlagedaten.
Darüber hinaus können autorisierte Serviceleute mittels Handy sogar direkt eingreifen: Bei einem Störfall können sie Steuersignale oder Sollwerte an die Box senden, etwa ein Ventil öffnen oder eine zusätzliche Pumpe einschalten.
MCoIP verfügt über eine zentrale Verwaltung aller Anwender- und Zugangsdaten, eine zentrale Datenprotokollierung und über eine Absicherung gegen unbefugten Zugriff mittels Firewall, Authentifizierung und Verschlüsselung. Das System ist bereits in einem Wiener Chemiewerk im Einsatz und sammelt dort Messwerte wie Füllstände und Temperaturen von Tankbehältern.
(idw – Siemens, 16.06.2005 – DLO)