Leipziger Stammzellforscher haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem auch kleinste Mengen fremder Zellen in einem Organismus aufgespürt werden können. Damit ist es möglich, mit bislang unbekannter Genauigkeit die Wirkungsweise von Stammzellen nach zu verfolgen.
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In der Grundlagenforschung werden menschliche Stammzellen bei Mäusen ohne Immunsystem eingesetzt, um regenerative Prozesse im Körper zu untersuchen. Um die Wirkung der Zellen zu verstehen, müssen die Forscher wissen, wie und wo sich diese Zellen im Organismus ansiedeln. Diese Tests sind Voraussetzung für klinische Studien zur Behandlung menschlicher Patienten. Ihre Aussagekraft war bislang jedoch begrenzt, da mit den bestehenden Verfahren nur große Mengen menschlicher Zellen nachgewiesen werden können.
Mit dem von der Universität Leipzig, dem IPK Gatersleben und der Stammzellbank Vita34 entwickelten Verfahren eröffnen sich den Stammzellforschern ganz neue Möglichkeiten. „Jetzt sind wir in der Lage, einzelne menschliche Zellen unter Millionen Mäusezellen mit hoher Genauigkeit zu quantifizieren“, erklärt der Biologe Michael Cross. „Das ist nicht nur die berühmte Nadel im Heuhaufen. Das ist, als würde man einen Grashalm im Heuhaufen suchen und finden.“
Exakte Nachweisverfahren sind einer der Eckpfeiler der Stammzellforschung. Cross‘ Team und Vita34 setzen dabei auf den Einsatz von Nabelschnurblutstammzellen. Dr. Dietmar Egger, einer der Co-Autoren der Studie, sagt: „Der Vorteil von Nabelschnurblutstammzellen ist, dass sie einfach zu gewinnen, vielfältig einsetzbar und über lange Zeiträume lagerfähig sind.“
Die Forscher berichten über ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals „Stem Cells“.
(VITA 34 AG, 03.06.2005 – DLO)