Als vor 65 Millionen Jahren ein Asteroid mit der Erde zusammenstieß, stieg eine Feuersäule in den Himmel empor, die bis in die Stratosphäre reichte. Eine Staubwolke breitete sich aus, die bald die gesamt Erde umgab. Sie enthielt Rückstände heißer Flüssigkeit in Form von sandkorngroßen Kügelchen, die von der Dampfwolke stammten und als Niederschlag auf die Erde regneten.
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Bisher waren sich die Wissenschaftler uneinig, wie diese Kügelchen entstanden sind. Einige Forscher meinten, dass sie beim Eintritt des Asteroiden in die Erdatmosphäre quasi durch die dabei entstandene Reibung absplitterten. Andere vertraten die Überzeugung, dass die Tropfen nach dem Einschlag aus dem Krater vor der Küste Mexikos gespritzt sind.
Denton Ebel vom Amerikanischen Museum für Naturgeschichte und Lawrence Grossman von der Universität Chicago haben jetzt Beweise für eine dritte Theorie gefunden. Danach sind die Kügelchen nach Abkühlung der Dampfwolke erzeugt worden. Ebel und Grossman stützen ihre Theorie auf die Untersuchung von Mineralien, die in den Kügelchen gefunden worden waren. Es handelt sich dabei um so genannte Spinelle, die reich an Magnesium, Eisen und Nickel sind.
„Durch den Aufschlag wurde nicht nur eine Menge Gestein zermalmt sondern buchstäblich verdampft“, erklärt Grossman. „Dieser Dampf ist sehr heiss und dehnt sich zunehmend aus, wenn er in die Atmosphäre aufsteigt. Bei Abkühlung regnet er dann in Form dieser Kügelchen auf die gesamte Erde nieder.“
Wasser und Zeit haben diesen Niederschlag in die Schicht umgewandelt, die den Übergang der Kreidezeit ins Tertiär markiert. Dieser Zeitpunkt bezeichnet das Aussterben der Dinosaurier und vieler anderer Arten. Die Schicht enthält dieselben Mineralien wie sie an der Aufschlagstelle in Mexiko gefunden worden sind.
(Geological Society of America, 24.03.2005 – PJÖ)