Extrem schnelle Staubteilchen, die mit Geschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Sekunde das Saturnsystem verlassen, hat ein Forscherteam vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik mit dem Staubdektor „Cosmic Dust Analyser“ (CDA) auf der Raumsonde „Cassini“ bei der Annäherung an den Saturn entdeckt.
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Bereits in einer Entfernung von 70 Millionen Kilometern registrierte der Detektor den sporadischen Einschlag schneller Staubkörner. Der Staub stammte vom so genannten A-Ring, dem äußersten der Saturnringe, möglicherweise auch vom E-Ring oder von den Saturnmonden Dione und Rhea. Die Staubkörner sind positiv geladen und werden durch das starke Magnetfeld des Saturns ins Weltall geschleudert. Die Forscher um Sascha Kempf berichten über ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature.
Die mit dem Staubdetektor aufgezeichneten Einschlagsignale haben große Ähnlichkeit mit den Beobachtungen beim Vorbeiflug am Jupiter. Von daher schließen die Wissenschaftler, dass die Staubteilchen vom Saturn eine vergleichbar hohe Geschwindigkeit und ebenso kleine Masse (kleiner 10 hoch minus 21 Kilogramm) haben müssen.