Ob Wundheilung, Blutstillung, Entzündungen oder die Ausbreitung von Krebszellen im Organismus – bei all diesen Prozessen spielen Zellbewegungen eine Rolle, an denen ein Protein namens VASP beteiligt ist. Forscher von der Uni Würzburg haben mit Kollegen aus Dortmund nun eine besonders wichtige Teilstruktur dieses Proteins aufgeklärt.
Der Stellenwert von VASP („Vasodilator-Stimuliertes Phosphoprotein“) offenbart sich dann am besten, wenn das Protein gestört ist. Fehlt es ganz, dann funktionieren etwa die für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen nicht mehr richtig. Für die verlässliche biologische Arbeitsleistung eines Proteins ist dessen dreidimensionale Struktur ausschlaggebend.
Darum arbeiten weltweit viele Forscher daran, die Gestalt von Proteinen zu bestimmen. So auch die Gruppe von Professor Ulrich Walter am Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie der Uni Würzburg und die Dortmunder Strukturbiologen um Professor Alfred Wittinghofer vom Max- Planck-Institut für Molekulare Physiologie.
Spiralförmige Vierer-Struktur
Den Würzburger Forschern war seit langem bekannt, dass sich vier VASP- Proteine zusammenlagern müssen, um im Körper des Menschen richtig funktionieren zu können. Nun haben sie herausgefunden, dass für die Entstehung dieser Überstruktur die letzten 45 Aminosäuren des Proteins verantwortlich sind: Wenn dieser Teil fehlt, bleiben die einzelnen VASP-Moleküle für sich alleine.