Rund die Hälfte aller Deutschen (49 Prozent) ist strikt gegen eine Wiederverwendung von Arzneimitteln. Weitere 33 Prozent der Befragten stimmten einer Einnahme zurückgegebener Medikamente zu, wenn sie vorher genau untersucht würden. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens forsa.
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„Eine bedenkenlose Wiederverwendung von Arzneimitteln lehnen auch die Apotheker aus Gründen des Verbraucherschutzes ab“ sagte Johannes M. Metzger, Präsident der Bundesapothekerkammer. „Der Gesetzgeber ist hier eindeutig. Ein Arzneimittel-Recycling ist in Deutschland und dem EU-Ausland verboten.“ Im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände befragte forsa im Mai 2004 telefonisch 1.010 Bürger.
Metzger: „Wenn Arzneimittel wiederverwendet werden sollen, ist neben der richtigen Lagerung vor allem die Frage der Haftung zu klären. Zu einem konstruktiven Dialog sind wir jederzeit bereit.“ Die Produkthaftung des Herstellers bezieht sich nur auf die erste Abgabe an einen Patienten, nicht an eine Wiederverwendung.
Nur 17 Prozent der Befragten waren in der Umfrage bereit, zurückgegebene Arzneimittel ohne vorherige Prüfung einzunehmen. „Im Vordergrund sollte nicht die Wiederverwendung, sondern die Vermeidung von Arzneimittelmüll stehen. Neben einem ökonomischen Verordnungsverhalten der Ärzte kann durch geeignete Zuzahlungsregelungen die Zahl der nicht genutzten Arzneimittel reduziert werden. Durch unsere Beratungsoffensive wollen wir Kunden noch besser als bisher über den Nutzen der verordneten Arzneimittel aufklären und Unsicherheiten ausräumen“ schloss Metzger.
(ots, Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, 23.09.2004 – DLO)