Umwelt

Alpen: Netzwerk gegen Naturkatastrophen

Anrainerstaaten wappnen sich gegen Gletscherschmelze

Das Abschmelzen der Gletscher eint die Mitglieder der Alpenkonferenz: Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein wollen ab jetzt beim Schutz vor Naturgefahren in den Alpen besser zusammenarbeiten. Darauf einigten sich die Umweltminister der vier Anrainerstaaten bei einem Treffen in Potsdam.

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Angesichts des besorgniserregenden Abschmelzens der Gletscher sprachen sich die vier Minister für weitere Schritte beim Klimaschutz aus. Nach einem Bericht der Europäischen Umweltagentur ziehen sich die Gletscher in acht von neun Gletscherregionen Europas zurück. In den Schweizer Alpen werden vermutlich bis 2050 drei Viertel verschwunden sein. „Der Klimawandel ist bereits Realität“, so Bundesumweltminister Jürgen Trittin. „Um dem begegnen zu können, müssen wir als ersten wichtigen Schritt schnellstmöglich das Kyoto-Protokoll in Kraft setzen“. Die Minister appellierten an Russland, das Protokoll zu ratifizieren, damit es endlich in kraft treten kann.

Alpen-Netzwerk verbessert

„Trotz unserer Anstrengungen zum Klimaschutz muss sich die alpine Region darauf einstellen, dass Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels immer häufiger auftreten werden“, warnte Trittin. „Wir müssen das Fortschreiten der weltweiten Erwärmung begrenzen. Dem Ausbau der erneuerbaren Energien kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu.“ Bei dem traditionellen Vierertreffen standen auch die Themen Klimaschutz, erneuerbare Energien, Artenvielfalt und Chemikalienpolitik auf dem Programm. An dem Treffen nahmen neben Bundesumweltminister Trittin die Minister Josef Pröll aus Österreich, Moritz Leuenberger aus der Schweiz und Alois Ospelt aus Liechtenstein, teil. Sie betonten, dass der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes aus Behörden, Fachexperten und Wissenschaftlern einen wichtigen Beitrag zur wirksamen Vorsorge und Gefahrenabwehr bei Naturkatastrophen leisten wird.

Top-Themen: Natur und Verkehr

Deutschland hatte zu Beginn seines Vorsitzes der Alpenkonferenz ein Zehn-Punkte–Programm vorgelegt, um die Umsetzung der Alpenkonvention und ihrer Protokolle voran zu bringen. Priorität wurde neben dem Thema Naturgefahren auch dem Verkehr eingeräumt. Trittin betonte, dass mit dem Aktionsplan „Brenner 2005“ bis zum nächsten Jahr die Voraussetzungen geschaffen seien, um eine wesentliche Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene zu erreichen. Der deutsche Vorsitz endet mit der VIII. Alpenkonferenz, die am 16. November 2004 in Garmisch-Partenkirchen stattfindet.

(Bundesministerium für Umwelt, 17.09.2004 – ESC)

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