Junge europäische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden durch die in den EU-Ländern zu verschiedenen Forschungssysteme und Karrierestrukturen in ihrer Arbeit gehindert. Das warnte Bertil Andersson, der Leiter der Europäischen Wissenschaftsorganisation ESF. Die europäische Forschung könnte darunter leiden, wenn nicht die Länder und Institutionen Anstrengung unternehmen, um ihre Strukturen zu kooridinieren und die gesteigerte Mobilität zu fördern.
“Die Karrieresysteme in der EU sind zu heterogen. Dieses zu beheben ist die wichtigste Basis für den zukünftigen Erfolg der europäischen Forschung.“ Im Rahmen des EuroScience Open Forum (ESOF2004) in Stockholm unterstrich auch Christine Heller del Riego, Programmleiterin des Forums, die Wichtigkeit von Reformen: “Wir müssen dringend die Strukturen der europäischen Wissenschaft verändern.“
Nach Ansicht von Heller del Riego ist insbesondere eine größere Mobilität der Wissenschaftler für das Forschungsklima entscheidend. Dazu gehören auch Fördergelder für Forscher, die nach einem Auslandsaufenthalt wieder in ihr Heimatland zurückehren und dort weiterarbeiten wollen. „Universitäten müssen offener und transparenter werden, strukturelle änderungen in den nationalen Forschungsorganisationen werden gebraucht“, erklärt sie. Gleichzeitig warnte sie aber davor, Mobilität als „Allheilmittel“ zu betrachten und es zu einer Pflicht zu machen. Um die Möglichkeiten für die europäische Wissenschaft zu verbessern, plädieren die ESF-Experten auch dafür, die Institutionen auf EU-Ebene zu stärken.
(ESF, 03.09.2004 – NPO)