Ein Team der Boston University hat erstmals nachgewiesen, dass Raucher andere genetische Muster in ihren Lungenzellen aufweisen als Nichtraucher oder jene, die aufgehört haben.
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Die Wissenschaftler hoffen, dass diese Muster für die Vorhersage eines Lungenkrebsrisikos eingesetzt werden können, da sie auch innerhalb der Raucher unterschiedlich sind. Einige dieser Muster weisen auf eine größere Bedrohung hin als andere. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.
Die neuen Forschungsergebnisse erklären, warum nur zehn bis 15 Prozent aller Raucher an Lungenkrebs erkranken und gleichzeitig das Rauchen für 90 Prozent dieser Erkrankungen verantwortlich ist. Das Team um Avrum Spira untersuchte Proben der Lungenzellen von 75 Freiwilligen. 23 hatten nie geraucht, 34 rauchten während des Untersuchungszeitraumes und 18 Teilnehmer hatten aufgehört. Es zeigte sich, dass die bei Rauchern nachgewiesenen Veränderungen bei Nichtrauchern nicht vorhanden waren. Bei den Rauchern waren einige Gene aktiviert, die eine Krebserkrankung begünstigen können. Andere, die gegen Krebs schützen, waren hingegen nicht aktiv.
Die genetischen Muster innerhalb der Raucher waren ebenfalls unterschiedlich. Eine Gruppe der Raucher exprimierte einige Gene anders als die meisten anderen Raucher. Einer der Betroffenen erkrankte innerhalb von sechs Monaten an Lungenkrebs. Die genetischen Veränderungen scheinen zusätzlich mit der Dauer des Rauchens in Zusammenhang zu stehen. Nach zwei Jahren begannen die genetischen Muster ehemaliger Raucher wieder jenen der Nichtraucher ähnlich zu werden. Einige der Veränderungen blieben jedoch bestehen. Dieser Umstand könnte erklären, warum das Krebsrisiko bei diesem Personenkreis erhöht bleibt.
(Pressetext Europe, 23.06.2004 – DLO)