Entwicklungsländer sollten verstärkt Energie aus Biomasse, Erdwärme, Sonne und Wind nutzen. Dazu hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) anlässlich der Internationalen Konferenz über erneuerbare Ressourcen in Bonn aufgerufen.
In vielen Entwicklungsländern werde Bioenergie immer noch viel zu sehr vernachlässigt. Die FAO rief dazu auf, die Förderung von Bioenergie stärker in land- und forstwirtschaftliche Programme zu integrieren. „Bioenergie ist eine umweltfreundliche, kostengünstige und vielerorts vorhandene Energiequelle,“ betonte FAO-Energieexperte Gustavo Best.
Fossile Energiequellen ersetzen
Bioenergie könne einen beträchtlichen Teil der fossilen Energiequellen ersetzen. Positive Beispiele seien die Ethanolerzeugung aus Zuckerrohr, Sorghum und Maniok oder Biodiesel aus Raps. „Bioenergie trägt dazu bei, in vielen Ländern Einkommen und Arbeitsplätze zu schaffen, und damit Armut und Hunger zu bekämpfen. Die Degradierung von Böden, die Zerstörung von Wäldern, der Verlust von Artenvielfalt und die Auswirkungen des Klimawandels lassen sich durch die Nutzung von Bioenergie verringern,“ sagte Best.
Viele arme Menschen in Entwicklungsländern sind zum Kochen hauptsächlich auf Brennholz angewiesen. Strom oder Treibstoff können sie sich nicht leisten und damit ihre Lebensbedingungen kaum verbessern.
15 Prozent des Energieverbrauchs aus Biomasse gedeckt
Weltweit werden 15 Prozent des Energieverbrauchs aus Biomasse gedeckt, in den Entwicklungsländern sind es bis zu 90 Prozent. Dort ist Brennholz mit 80 Prozent die wichtigste Energiequelle.
Die Landwirtschaft könnte eine wichtige Rolle beim weltweiten Emissionshandel mit Kohlendioxid spielen, betonte die FAO. „Schon heute werden Holz, Holzchips, Ethanol, Biodiesel und Bioelektrizität international gehandelt. Der Nutzen dieses Handels sollte auch den Bauern zugute kommen.“
(FAO Food and Agricultural Organization, 03.06.2004 – DLO)