Zoologie

Ostern kann kommen: Wieder mehr Hasen

Zählung belegt: Feldhase profitiert vom Jahrhundertsommer

Passend zu Ostern gibt es eine erfreuliche Nachricht: Es hoppeln wieder mehr Hasen über Deutschlands Felder. Dies teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) in Bonn mit und belegte diese Aussage mit den aktuellen Ergebnissen der Hasenzählung im Herbst 2003.

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Rund 13 Hasen tummelten sich im Herbst vergangenen Jahres durchschnittlich auf einem Quadratkilometer, fast zwei Langohren mehr als im Herbst 2002. „Der letzte Sommer war optimal fuer die Feldhasenpopulation“, erläuterte Jochen Borchert, Präsident des DJV, die erfreuliche Vermehrung. „Denn das Steppentier Hase braucht trockenes und warmes Wetter fuer die Jungenaufzucht. Anders als zum Beispiel beim Wildkaninchen steht Meister Lampes Nachwuchs keine schützende Höhle zur Verfügung. Die Jungen wachsen unter freiem Himmel auf und sind der Witterung schutzlos ausgeliefert.“

Weitere wichtige Ergebnisse der bundesweiten Hasenzählung 2003: Überall in Deutschland ist das Langohr heimisch, allerdings schwankt die Besatzdichte je nach Region und Bundesland sehr stark. Zwischen 20 und 40 Hasen je Quadratkilometer wurden in rund 50 Prozent der insgesamt 540 Referenzgebiete gezählt, in rund 20 Prozent der Reviere lag die Zahl zwischen 10 und 20 und in rund 30 Prozent unter 10 Langohren je Quadratkilometer.

Besonders viele Feldhasen je Quadratkilometer leben durchschnittlich in Nordrhein-Westfalen (38), Schleswig-Holstein (24), Niedersachsen (24). Gute Hasenländer sind aber auch Baden-Württemberg (20) und Bayern (20). Die niedrigsten Hasenbestände – mit im Schnitt drei bis sechs Tieren – verzeichnen nach wie vor die ostdeutschen Bundesländer, allerdings gibt es auch dort Reviere mit rund 50 Hasen je Quadratkilometer.

Die Wildtiererfassung (WILD) des Deutschen Jagdschutz-Verbandes wird alljährlich betrieben: Unter der Regie von Wissenschaftlern der Universität Trier, der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Landesforstanstalt Eberswalde erfassen speziell geschulte Jäger den Feldhasen zweimal im Jahr. Lepus europäus – wie Zoologen ihn nennen – wird dabei wissenschaftlich korrekt in der Dunkelheit gezählt, indem mit Scheinwerfern die Felder abgesucht werden. Von anderen Tieren lässt sich der angestrahlte Hase gut unterscheiden. Da seine Augen an den Kopfseiten sitzen, wird das Scheinwerferlicht immer nur von einem Auge reflektiert.

„Wir brauchen wissenschaftlich abgesicherte Zahlen von Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, nicht nur zum Bestand, sondern auch zur Populationsentwicklung. Deshalb werden wir im Rahmen von WILD auch weitere Daten, also Klima, Witterung, Flächennutzung und Beutegreifer erfasst. Dadurch können wir feststellen, wie stark diese Faktoren zum Beispiel die Hasenpopulation beeinflussen“, betonte Borchert.

(DJV, 02.04.2004 – NPO)

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