Er gilt als typisches Universalgenie des 19. Jahrhunderts: Rudolf Virchow. Der Forscher wirkte als Arzt, Sozialpolitiker und Anthropologe – und war eine wissenschaftliche Instanz seiner Zeit. Heute ist er vor allem für seine epochemachende Forschung zu Körperzellen und der Entstehung von Krankheiten berühmt: Ein Werk, das eine neue Ära in der Medizin einläutete.
Rudolf Virchow verdanken wir die Erkenntnis, dass jede Körperzelle durch Zellteilung aus einer anderen Zelle hervorgeht – und dass Zellen etwas mit Krankheiten zu tun haben. Was für uns heute selbstverständlich ist, bedeutete vor rund 150 Jahren einen bahnbrechenden Paradigmenwechsel. Virchow begründete damit die moderne Pathologie.
Doch der geniale Mediziner machte sich nicht nur in den Laboren deutscher Universitäten und Krankenhäuser verdient. Als Politiker setzte er sich für die öffentliche Gesundheit ein, als Archäologe grub er mit Heinrich Schliemann Troja aus und als Anthropologe schuf er eine einmalige Sammlung menschlicher Relikte. Rudolf Virchow war in vielen Bereichen der Wissenschaft eine echte Größe. Doch auch er saß mitunter großen Irrtümern auf.
Inhalt:
- Anfänge der Zelltheorie
Die Zelle wird als Einheit allen Lebens entdeckt - "Im Gesunden wie im Kranken"
Virchow begründet die Zellularpathologie - Unerforschte Krankheiten im Blick
Virchow beschreibt als Erster die Leukämie - Ein Mediziner als Politiker
Virchow engagiert sich für sozialpolitische Themen - Virchow als Anthropologe
Schädel, Troja und Schulkinder im Visier - Virchows Irrtümer
Wo der geniale Wissenschaftler falsch lag
Daniela Albat
Stand: 08.12.2017