Sie machen uns zu dem, was wir sind, rufen magische Momente hervor und trügen uns doch manchmal: Die Rede ist von Erinnerungen. Diese mentalen Aufzeichnungen erzählen aus unserem Leben – und sind doch viel mehr als ein reales Abbild der Vergangenheit in unserem Kopf. Forscher sind dem Geheimnis des Erinnerns auf der Spur.
Im Erinnerungsspeicher unseres Gehirns lagern eine ganze Menge an Informationen und Erfahrungen, die wir jeden Tag abrufen können – sie sind gleichsam das mentale Fotoalbum unseres Lebens. Ohne sie fehlt uns das Fundament unserer Identität, die Grundlage unseres Ichs. „Wer seine Vergangenheit kennt, weiß wer er heute ist“, sagt die Psychologin Patricia Bauer von der Emory University in Atlanta.
Doch unsere Erinnerungen sind keineswegs immer ein reales Abbild der Vergangenheit. Denn während wir uns manches einprägen, verschwindet anderes ganz schnell wieder aus unserem Speicher und wieder anderes entpuppt sich als Trugbild. Warum aber können sich manche Menschen an so viel mehr erinnern als der Durchschnittsbürger? Wie kommt es, dass wir uns kaum an Erlebnisse aus unserer frühen Kindheit entsinnen? Und warum sollten wir unseren Erinnerungen niemals blind vertrauen?
Inhalt:
- Lückenhafte Vergangenheit
Woran wir uns ein Leben lang erinnern – und woran nicht - Das Geheimnis der Gedächtniskünstler
Wie Gedankenpaläste beim Erinnern helfen - Realität oder Trugbild?
Warum wir unseren Erinnerungen nicht trauen können - Gezieltes Vergessen
Wie Erinnerungen "gelöscht" werden können
Daniela Albat
Stand: 17.11.2017