Über sechs Millionen Menschen leiden weltweit an Parkinson – der zweithäufigsten neurodegenerativen Erkrankung nach Alzheimer. Zwar können die Symptome des Leidens heute über Jahre hinweg gut in Schach gehalten werden. Ein Heilmittel ist bislang jedoch nicht in Sicht. Denn ihr entscheidendes Geheimnis hat die Krankheit trotz jahrzehntelanger Forschung noch immer nicht preisgegeben.
Obwohl umgangssprachlich häufig als Schüttelkrankheit bezeichnet, drückt sich die Parkinson-Krankheit durch weit mehr als das typische Zittern aus. Betroffene erleben Phasen plötzlicher Muskelstarre im Wechsel mit unwillkürlichen, überschießenden Bewegungen. Sie haben Schmerzen oder fühlen sich schwindlig. Ihre Stimme kann sich ebenso verändern wie ihre Mimik oder ihr Gang: Morbus Parkinson ist ein komplexes Krankheitsbild.
Der englische Arzt James Parkinson war der Erste, der die Kernsymptome der Erkrankung beschrieb und die Vermutung anstellte, dass diese auf eine gemeinsame Ursache zurückzuführen seien. Das war vor 200 Jahren. Doch wodurch Parkinson ausgelöst wird, ist Wissenschaftlern bis heute weitestgehend ein Rätsel. Klar ist nur: Die Krankheit zeichnet sich durch einen Niedergang Dopamin-produzierender Nervenzellen im Gehirn aus.
Dank dieser Erkenntnis lässt sich Parkinson zumindest symptomatisch behandeln. Neue Ansätze aus der Forschung könnten dazu beitragen, die Therapie in Zukunft weiter zu verbessern und die schleichend beginnende Erkrankung frühzeitiger zu erkennen. Auch die Hoffnung, Parkinson eines Tages vollständig durchschauen und heilen zu können, haben Mediziner noch nicht aufgegeben.
Inhalt:
- Schleichender Beginn
Parkinson manifestiert sich erst "verspätet" - Ursachen unbekannt
Forscher suchen nach Erklärungen für den Hirnschwund - Die Rolle von Genen und Umwelt
Welche Faktoren beeinflussen das Erkrankungsrisiko? - Gegen die Symptome
Medikamente und Operationen lindern die Beschwerden - Heilmittel in Sicht?
Warten auf den entscheidenden Durchbruch - Früherkennung als Chance
Rechtzeitige Diagnose soll zu neuen Therapieansätzen führen
Daniela Albat
Stand: 04.08.2017