„Einige neuere Forschungsarbeiten […] lassen mich erwarten, dass sich das Element Uran in unmittelbarer Zukunft in eine neue und wichtige Energiequelle verwandeln lassen wird“ schrieb Albert Einstein im Jahr 1939 an den damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Er behielt Recht: Nur drei Jahre später startete der erste Atomreaktor. Weitere drei Jahre darauf explodierte die erste Atombombe.
Nur wenige chemische Elemente wecken heute so viele unangenehme Assoziationen wie Uran: Es ist radioaktiv, giftig und Bestandteil von Atomwaffen. Seine Überreste sind nicht weniger unangenehm: Sie sind geradezu unmöglich zu entsorgen und können bei Störfällen ganze Landstriche verstrahlen. Dennoch ist das Element mit der Nummer 92 im Periodensystem ein wichtiger Rohstoff für die Energiewirtschaft. Was macht das Uran so besonders?
Inhalt:
- Warum Uran?
Die Energie gespaltener Atomkerne - Atomkerne mit Dominoeffekt
Die Kettenreaktion der Kernspaltung - Uran ist nicht gleich Uran
Nur das richtige Isotop lässt sich spalten - Das Problem der Anreicherung
Vom Yellow Cake zum Kernbrennstoff - Naturreaktor Oklo
Kernspaltung vor zwei Milliarden Jahren - Nicht nur strahlend…
…auch noch giftig - Cäsium, Strontium, Iod & Co.
Was beim Spalten übrig bleibt
Ansgar Kretschmer