Gold, Kupfer, Seltene Erden und andere wertvolle Rohstoffe – sie alle lagern in großen Mengen am Grund der Meere. Doch der Abbau dieser begehrten Schätze der Tiefsee ist technisch schwierig – und ökologisch riskant. Bevor der große Run auf die Rohstoffe losgeht, versuchen Forscher daher so viel wie möglich über die möglichen Folgen und Risiken herauszufinden.
Die Tiefsee gehört zu wenigen Gebieten der Erde, die noch immer in großen Teilen unerforscht sind. Doch seit einigen Jahren weiß man, dass diese tiefen Meeresgebiete längst nicht so leer und artenarm sind wie einst gedacht. Stattdessen finden sich hier komplexe Organismengemeinschaften, die auch für viele weiter oben lebende Meerestiere die Nahrungsgrundlage bilden. Umso riskanter sind unbedachte Eingriffe in diese sensiblen Lebensraum – auch und gerade durch den Tiefsee-Bergbau.
Gleichzeitig stellen Arbeiten in hunderten bis tausenden Metern Tiefe Mensch und Technik vor enorme Herausforderungen. Hoher Druck, Dauerdunkel und in der Nähe von unterseeischen Schloten auch extreme Hitze oder chemische aggressive Lösungen erfordern spezielle Anpassungen. Noch hat daher kein Land in größerem Stil mit dem Abbau der Tiefsee-Rohstoffe begonnen. Pilotprojekte und Prototypen von entsprechenden Maschinen gibt es aber bereits.
Inhalt:
- Schatz in der Tiefe
Jagd auf Manganknollen und Co - "Staubsturm" im Pazifik
Welche Folgen das Ernten von Manganknollen haben können - Knollen, Krusten und Sulfide
Welche Rohstoffe finden sich noch am Meeresgrund? - Eine Muschel als Helfer
Wie sensibel sind die Tiefsee-Populationen?
Thomas Röbke / Helmholtz Perspektiven
Stand: 10.10.2014