Das Stromnetz der Zukunft wird dezentraler sein als heute. Statt einiger weniger Großkraftwerke speisen dann zahlreiche kleinere Solaranlagen und Windräder ihren Strom ein und versorgen die Waschmaschinen, Computer oder Industriemaschinen der Verbraucher. Aber wie stabil wäre so eine Netzstruktur? Und wie gut lässt sich der Stromfluss in einem solchen Netz synchronisieren?
Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen haben dies nun untersucht – mit überraschenden Ergebnissen. Anders als manche Experten befürchten, wird ein sehr feinmaschiges Stromnetz wahrscheinlich nicht empfindlicher für Stromausfälle. Zudem könnte ein zentraler „Dirigent“ im Stromnetz der Zukunft vielleicht sogar überflüssig werden…
Inhalt:
- Im europäischen Takt
Warum die genau abgestimmte Frequenz so wichtig ist - Blick ins Netz der Zukunft
Simulation enthüllt verblüffende Fähigkeiten zur Selbstorganisation - Leitung weg - Strom aus?
Dezentrale Netze puffern Ausfälle besser ab - Das Braess-Paradox
Zusätzliche Leitungen können den Stromtransport behindern
Marc Timme, Dirk Witthaut / Max-Planck-Gesellschaft
Stand: 14.09.2012