Landwirtschaftlich genutzte Moorböden haben es in sich: Sie sind die größte Einzelquelle für Treibhausgase außerhalb des Energiesektors. Rund 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente geben sie frei – pro Jahr. Das entspricht etwa den Emissionen des gesamten deutschen Luftverkehrs. Bei der Vermeidung klimaschädlicher Treibhausgase gewinnen Moore deshalb immer mehr an Bedeutung.
Doch der Klima-Hotspot Moorböden ist noch längst nicht vollständig untersucht. Wissenschaftler vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig gehen deshalb seit 2009 zusammen mit zahlreichen Partnern diesen Wissenslücken in einem Forschungsprojekt auf dem Grund.
Langfristiges Ziel der Aktivitäten ist nicht nur, die Rolle der natürlichen und der kultivierten Moorflächen im Klimageschehen zu verdeutlichen. Die Wissenschaftler wollen auch tragfähige Kompromisse zwischen Moorschutz und einer Jahrzehnte bis Jahrhunderte währenden Moornutzung finden – und damit etwas für den Klimaschutz tun.
Inhalt:
- Dem Ökosystem beim Atmen zugeschaut
Treibhausgas-Emissionen im Visier der Forscher - Klimaschutz durch Moorschutz
Thünen-Institut berechnet CO2-Emissionen landwirtschaftlich genutzter Böden - Moore als Kohlenstoffspeicher
Das Funktionsprinzip des Ökosystems - Entwässerung ist Trumpf
Landwirtschaftliche Moornutzung - Messen, messen, messen
Forscher untersuchen CO2-Flüsse zwischen Biosphäre und Atmosphäre - Organisch oder mineralisch?
Boden ist nicht gleich Boden - Archive der Vergangenheit
Moore konservieren Kultur- und Umweltgeschichte
Barbara Michel, Olivia Plättner, Franziska Gründel / Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Agrarrelevante Klimaforschung / ForschungsReport 2/2011
Stand: 20.01.2012