Der letzte Start der amerikanischen Raumfähre Atlantis am 08. Juli 2011 markiert das Ende einer Ära: Gut 30 Jahre lang waren die schwarz-weißen Space Shuttles eine feste Größe in der bemannten Raumfahrt. Sie transportierten Astronauten und Material zu den Raumstationen Mir und ISS, brachten Weltraumteleskope und Satelliten ins All und waren Schauplatz unzähliger Experimente in der Schwerelosigkeit. Doch jetzt haben die etwa Airbus-großen Raumtransporter ausgedient.
Einst als Werkzeug für den Routine-Zugang zum Orbit gefeiert, sollten sie Mensch und Material in Rekordzeit und mit geringsten Kosten in die Umlaufbahn bringen. Doch das Shuttle-Programm konnte die hohen Erwartungen von Anfang an nicht erfüllen. Als zu teuer, zu komplex und mit zwei katastrophalen Unfällen auch als zu unsicher entpuppte sich die Technologie.
Die NASA, und insbesondere auch die Menschen an der „Space Coast“ Floridas, von wo aus die Raumfähren in den Ortbit starten stehen am Ende des Shuttle-Programms vor einer ungewissen Zukunft: Mehrere tausend NASA-Beschäftigte werden ihren Job verlieren, ob die Raumfahrtagentur ausreichend Finanzmittel für die Fortführung der bemannten Raumfahrt erhält, ist noch fraglich. Die Zukunft der vier Space Shuttles, Atlantis, Discovery, Endeavor und Enterprise, ist dagegen entschieden: Sie werden zu Museumsstücken, ausgestellt in Raumfahrtmuseen in New York, Los Angeles, Washington und Cape Canaveral.
Inhalt:
- Shuttle-Chronik
Die wichtigsten Ereignisse im Überblick - Hehre Ziele und enttäuschte Erwartungen
Warum sind Shuttleflüge so teuer? - Heftklammern sind tabu
Die "Wiederaufbereitung" von Atlantis und Co. - Ohne Shuttle kein Hubble
Orbital-Frachter war trotz allem unverzichtbar - Vehikel der Völkerverständigung
Die Shuttle-Mir-Ära - Columbia: Der Anfang vom Ende
Die zweite Katastrophe nach der Challenger-Explosion - „NASA hat nichts gelernt“
Die Konsequenzen
Nadja Podbregar
Stand: 07.07.2011