Kein Ort und kein Gegenstand im Universum kann kälter werden als –273,15 Grad Celsius. Der absolute Nullpunkt gilt als unerreichbar. Trotzdem versuchen Forscher schon seit mehr als hundert Jahren, diesem Punkt so nah wie möglich zu kommen. Heute liegen die Kälterekorde nur noch weniger als ein Millionstel Grad darüber.
Zeitweise lieferten sich die Kältephysiker und Tiefsttemperatur-Labore einen Wettlauf, der ähnlich dramatisch verlief wie der Wettlauf zum Südpol oder zum Mond. Der Vorstoß in das Reich des immer Kälteren bescherte den Forschern jedoch nicht nur neue Rekorde. Er führte auch zur Entwicklung ganz neuer Verfahren und enthüllte bis dato komplett unbekannte und äußerst faszinierende Eigenschaften der Materie.
Heute setzt die Tiefsttemperatur-Forschung mit modernsten Methoden an den Grundbausteinen der Materie an – den Atomkernen. Erst ihre Manipulation ermöglichte das Vordringen in Kältebereiche nur Bruchteile von Grad über dem absoluten Nullpunkt.
Inhalt:
- Die tiefste Temperatur im Universum
Auf der Suche nach der absoluten Kälte - Kräftemessen im Kältelabor
Der Wettstreit von Dewar und Onnes - Kriechendes Helium und supraleitendes Quecksilber
Entdeckungen im Reich der Tiefsttemperaturen - Im Reich der Tieftemperaturmaschinen
Moderne Verfahren der Extrem-Kühlung - „Schockgefrieren“ von Atomkernen
Wie geht es weiter? - Meilensteine der Kälteforschung
Vom ersten Thermometer zum Fermionen-Kondensat
PTB maßstäbe / Anne Hardy
Stand: 29.10.2010