Versteht mein Hund, was ich sage? Und weiß der Menschenaffe, was sein Artgenosse gerade sieht? Lange Zeit galt das „Sich in andere hineinversetzen“ als rein menschliche Domäne. Tieren, so glaubte man, fehlt die Fähigkeit zu diesem Perspektivwechsel. Doch neuere Forschungen widerlegen dies. Besonders Hunde, aber auch Menschenaffen, entpuppen sich als sozial intelligenter als gedacht.
So meistern Hunde beispielsweise mit Bravour eine Variante des alten Kinderspiels „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und vollbringen damit durchaus kognitive Höchstleistungen. Denn das Spiel setzt voraus, dass sich derjenige, der an der Reihe ist, vorstellen kann, was die anderen sehen können und was nicht. Aber auch in anderen Disziplinen haben sich Hunde inzwischen als erstaunlich begabte Kommunikationskünstler erwiesen. Wie weit dies geht und welche sozialen Erkenntnismöglichkeiten verschiedene Tierarten besitzen, das erforschen Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Ebenfalls mit der Intelligenz des Hundes und seiner Denkwelt befasst sich die Autorin Alexandra Horowitz in ihrem Buch „Was der Hund denkt“
Inhalt:
- „Ich spüre, was du meinst“
Der Theory of Mind auf der Spur - Hunde als „Menschenversteher“?
Unerwartete Champions im Objektwahltest - Auf den Hund gekommen
Vom Mängelexemplar zum Klassenprimus - Wegschauen macht Diebe
Bravsein ist immer eine Frage des Blickwinkels - „Ich sehe was, was du auch siehst“
Die Sache mit dem Perspektivwechsel - Wortwunder Rico
Rekordwortschatz mit über 200 Wörtern - Die Kommunikationsprofis
Verhalten spiegelt Umweltanforderungen
Birgit Fenzel / MaxPlanckForschung
Stand: 30.07.2010