Die Erde und mit ihr das gesamte Sonnensystem kreisen in einem geschützten Raum, der Heliosphäre. In ihr schirmt der Sonnenwind alles vor den schädlichen Einflüssen interstellarer Strahlung und Gase ab. Dass die Wechselwirkung von Heliosphäre und interstellarem Medium aber dennoch Auswirkungen auf die Erde und sogar unser Klima haben kann, das haben Forscher erst jetzt herausgefunden.
Die Heliosphäre ist eine vom Sonnenwind gebildete riesige Plasmawolke um die Sonne. Sie verhindert den direkten Kontakt der Planeten und ihrer Atmosphären mit dem interstellaren Medium, das aus ionisiertem Gas und hochenergetischen Teilchen der kosmischen Strahlung besteht. Würde dieses ungehindert auf die Erdatmosphäre treffen und sie durchdringen, hätte dies fatale Folgen für alles Leben auf unserem Planeten.
Welche Prozesse den Beziehungen zwischen Sonne, Erde und Weltraum zugrunde liegen, wird erst seit kurzem erforscht, noch gibt es viele Lücken im Wissen um die Heliosphäre. Doch gerade die Heliosphären-Physik kann auch unser Wissen über das irdische Klima erweitern und einen Beitrag zu der spannenden Frage leisten, ob Leben auf den Planeten anderer Sterne möglich und nachweisbar ist.
Inhalt:
- Nicht allein im All...
Astrophysikalische Zyklen und Schwankungen als Einflussfaktoren - Schutz vor dem „Außen“
Funktion und Struktur der Heliosphäre - Erde im Visier
Wie wirkt sich das interstellare Medium auf die Erde aus? - Klimawirkung durch kosmische Strahlung?
22-Jahresperiode deutet auf Einflüsse des interstellaren Mediums hin - Schutzzonen für extraterrestrisches Leben
Mehr Chancen auf Exoplaneten mit Astrosphären
Horst Fichtner / aus RUBIN (Ruhr-Universität Bochum)
Stand: 04.06.2010