Mehr als 1,2 Milliarden Menschen nutzen regelmäßig das Internet – mindestens. Jeder Deutsche ist durchschnittlich über eine Stunde täglich online. E-Mails, Download von Filmen und Musik, Anrufe von Berlin nach New York: All dies ist heute längst selbstverständlich und gehört zum Leben ganz einfach dazu. Die Welt hängt am Draht.
Und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es sind nicht etwa Satelliten, die den größten Teil der gewaltigen Datenmengen verarbeiten und transportieren, sondern tausende von Kilometer lange Seekabel. Wie überdimensionale Ringelwürmer ziehen sie sich durch die Weltmeere und sorgen dafür, dass Internetverbindungen schnell und reibungslos hergestellt werden und Telefone klingeln.
War die Verlegung des ersten Transatlantikkabels im Jahr 1858 noch ein Abenteuer und eine „Sternstunde der Menschheit“, ist das Legen neuer Trassen heute längst kein großes Problem mehr. Schon bald werden auch die entferntesten Zipfel der menschlichen Zivilisation über immer neue – und bessere – Datenhighways mit dem Rest der Welt verbunden sein.
Doch das Nervensystem der Weltkommunikation ist verletzlicher als man denkt. Seebeben, Schiffsanker, Schleppnetze und Kabeldiebe sorgen regelmäßig dafür, dass interkontinentale Verbindungen gekappt werden und ein Rückfall in die digitale Steinzeit droht…
Inhalt:
- Ein Spinnennetz aus Datenhighways
Welt am Draht - Wunderwaffe Guttapercha
Neue Erfindungen ermöglichen die ersten Seekabel - Ein ausrangierter Passagierdampfer schreibt Geschichte
Transatlantikkabel 2.0 - Revolution unter Wasser
Glasfasern hauchen Seekabeln neues Leben ein - Mit Kabellegern auf Expedition
Wie Seekabel auf den Meeresboden kommen - Erdbeben, Piraten, Kabeldiebe
Seekabel in Gefahr - Erst umleiten, dann reparieren
Wie Kabeldefekte gemanagt werden - Der Boom geht weiter
Seekabel: Kein Ende in Sicht
Dieter Lohmann
Stand: 08.05.2009