Das Besondere am Planeten Erde sind seine Belebtheit und sein großer Artenreichtum. Viele Phänomene, die Charles Darwin bereits vor 150 Jahren beschäftigten, geben auch heutigen Evolutionsforschern noch Rätsel auf. Hier bringt die Anwendung molekulargenetischer Techniken zunehmend Licht in das Dunkel.
Die zur Zeit Darwins beherrschende Frage war, ob biologische Arten – also die Kategorien, in die wir Menschen unsere belebte Umwelt intuitiv einteilen – veränderlich sind, oder ob sie unverändert so fortbestehen, wie sie von einem Schöpfer geschaffen wurden. Die Naturforscher jener Zeit waren sich bereits weitgehend darin einig, dass Arten sich verändern. Lediglich über den Mechanismus, der diesen Prozess antreibt, war man sich nicht im Klaren.
Es ist das große Verdienst Darwins, im Prinzip der natürlichen Selektion den grundlegenden Evolutionsmechanismus erkannt zu haben, der seither in unzähligen Beobachtungen und Experimenten bestätigt wurde. Die Evolutionstheorie erklärt aber nicht nur die Artenvielfalt, sondern sie ist für die gesamte Biologie von grundlegender Bedeutung. In fast allen biologischen Disziplinen – zum Beispiel der Ökologie, Ethologie und Biodiversitätsforschung – stehen Arten im Mittelpunkt der Betrachtung. Dies ist Grund genug, sich näher mit dem Begriff der Art zu befassen.
Wie kann man eine Spezies von der anderen unterscheiden? Welche Möglichkeiten gibt es, Arten zu „enttarnen“? Wie reagieren die Tier- und die Pflanzenwelt auf den Klimawandel? Dies sind nur einige der Fragen mit denen sich Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt beschäftigen.
Inhalt:
- Leben ist Veränderung
Streit um die Definition der Art - Anders als im Bestimmungsbuch
Arten halten sich nicht an traditionelle Einteilungen - Wie Strichcodes im Supermarkt...
Schnelle Artenerkennung durch DNA-Barcoding - Evolutionäre Reise durch Zeit und Raum
Wie Arten auf Klimaveränderungen reagieren - On the Origin of Species by Means of Natural Selection
Charles Darwin und die Evolutionstheorie
Bruno Streit, Markus Pfenninger und Klaus Schwenk / Forschung Frankfurt
Stand: 27.03.2009