Noch rund zehn Jahre, dann geht in Deutschland das Erdöl zu Ende. Zum Glück nur die eigenen Reserven, doch klar ist: Wir sind von Öl- und Gas-Importen abhängig. Wie verwundbar aber ist Deutschland im Energiesektor?
Der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine zu Beginn dieses Jahres hat Deutschland und ganz Europa in Atem gehalten. Wie weit würden die beiden Länder gehen, wo schon nach wenigen Tagen Hunderttausende Haushalte in Europa ohne Heizung und Strom blieben? Welches Erpressungspotential haben die Gasleitungen überhaupt, die Russland mit seinen Hauptabnehmern in Europa verbinden?
Beim Thema Energiesicherheit tauchen viele Fragen auf, die oft nicht leicht zu beantworten sind. Denn zu viele Faktoren spielen auf dem Energiemarkt eine Rolle. Zwar scheinen die Claims der bekannten Öl- und Gasreserven abgesteckt, doch immer wieder werden neue Lagerstätten entdeckt. Ressourcen, die einst technisch und finanziell als nicht lohnenswert für die Ausbeutung galten, werden durch neue Technologien zugänglich. Auch das Pipeline-Netz in Europa ist kein starres Gebilde, es kommen neue Strecken hinzu, alte werden eingestellt. Die bekannten Platzhirsche beherrschen das Feld allerdings nach wie vor – so scheint es jedenfalls.
Wie behauptet sich Deutschland im Energiesektor, als Land mit wenigen eigenen Energieressourcen, aber einem im Vergleich zu anderen Ländern sehr hohen Energiebedarf? Und welche Strategien sind in der Zukunft die richtigen?
Inhalt:
- Beben in der Nachbarschaft
Russland und Ukraine im Erdgasstreit - Machtpoker am Gashahn
Wie verlässlich ist Russland? - Stabiler Energiemix
Wie verwundbar ist Deutschland? - Deutschland im Netz
„Energiedrehscheibe“ in Europa - Neue Pipeline-Projekte
North Stream und South Stream - Nabucco und der Kaspische Raum
Direktzugriff an Russland vorbei - Ein neues „Great Game“?
Wettlauf um Energie in Zentralasien - Wie lange noch?
Fossile Energieträger weltweit - Deutschland und die Stromlücke
Künftig zu viel oder zu wenig Energie? - Sonne, Wind und Effizienz
Der Energiemix der Zukunft
Edda Schlager
Stand: 20.03.2009