Igel tun es, Fledermäuse tun es und Murmeltiere tun es auch: Alle diese Tiere verschwinden im Herbst in ihren Verstecken und überbrücken dort die kalte Jahreszeit in einem ungewöhnlichen Ruhezustand – sie halten Winterschlaf.
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Spätestens im August oder September legen sich zahlreiche Tiere Fettpölsterchen zu und halten Ausschau nach einer sicheren Bleibe. Denn dann naht langsam aber sicher der Winter und mit ihm Frost, Schnee und Futtermangel. Was liegt da näher als das Beste aus der Situation zu machen und die düsteren, ungemütlichen Monate mit einem ausgiebigen Nickerchen zu überbrücken. Das kann schon mal sechs oder sieben Monate dauern, ehe der „Wecker klingelt“ und es im Frühling Zeit ist aufzustehen.
Doch was ist eigentlich Winterschlaf genau? Wer oder was gibt das Startsignal dafür? Wie überleben die Tiere im „Stand by-Modus“? Dies sind nur einige der Fragen mit denen sich Wissenschaftler intensiv beschäftigen, um das Rätsel Winterschlaf endlich zu lösen…
Inhalt:
- „Nickerchen“ als Überlebensgarantie
Tiere im Ausnahmezustand - Der Stand by-Modus der Natur
Wie Tiere Energie sparen - Frühe Rendezvous wichtiger als Winterschlaf
Murmeltier-Männchen auf Brautschau - Winterschläfer Bär?
Von Winterruhe und Kältestarre - Freispruch für die innere Uhr
Wer oder was reguliert den Winterschlaf? - Auch Makis können Winterschlaf
Tropische Halbaffen überdauern schlummernd die Trockenzeit - Fettschwanzmakis „verschwinden von der Bildfläche“
Kathrin H. Dausmann von der Universität Hamburg im Interview - Dorsche legen sich selbst „auf Eis“
Winterschlaf-ähnliches Phänomen bei Fischen nachgewiesen - Klimawandel bringt Winterschlaf durcheinander
Braunbären und Siebenschläfer reagieren auf globale Erwärmung
Dieter Lohmann