Der Large Hadron Collider ist nicht nur die größte und leistungsstärkste Maschine der Welt, er erzeugt auch Bedingungen, wie sie noch niemals zuvor auf der Erde geherrscht haben. Für die Wissenschaft eine gewaltige Chance und ein Meilenstein, weckt die gigantische Teilchenschleuder bei einigen Menschen jedoch auch Ängste.
Als am 10.September 2008 der erste Protonenstrahl durch den Ring des Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Teilchenphysikzentrum CERN raste, war er der schnellste, den es auf der Welt jemals gab. 27 Kilometer lang ist die tief unter der schweizerisch-französischen Grenze liegende „Rennbahn“ für Protonen und Schwerionen, mit fast Lichtgeschwindigkeit schleudert er sie aufeinander.
Diese gewaltigen Kollisionen sind Fokus aller Hoffnungen und auch Ängste, die der LHC weckt. Denn in ihnen entstehen auf allerkleinstem Raum Energien, Temperaturen und Druckverhältnisse, wie es sie seit dem Urknall im Universum nicht mehr gegeben hat. Sie erst ermöglichen den Einblick in noch unbekannte, allen bisherigen Methoden und Technologien verschlossene Bereiche der Materie und des Kosmos.
Inhalt:
- Fakten und Rekorde
Das Wichtigste zum LHC in Kürze - Ein Teilchenbeschleuniger als Superstar
Was macht den LHC Besonders? - Protonen im Schleudergang
Wie funktioniert der LHC? - Gottesteilchen und Dunkle Materie
Wozu das LHC? - Urknall, Antimaterie und Extradimensionen
Weitere Grundfragen für das LHC - Ring frei für den Weltuntergang?
Der LHC und die Sicherheit - ATLAS: das „Gottesteilchen-Experiment“
Der Detektor für das Higgs-Boson - CMS: Riesenmagnet auf Myonsuche
Myonen als Indizien für das Higgs-Boson - ALICE: zurück zum Urknall
Blick ins Quark-Gluon-Plasma - LHCb: Die Schönheit der Antimaterie
Dem „beauty“-Quark auf der Spur
Nadja Podbregar
Stand: 05.09.2008