Rauchende Felsspalten und glühendes Gestein – im Norden Chinas wähnt man sich mancherorts inmitten einer Vulkanlandschaft. Doch was hier im Untergrund vor sich hin lodert, sind brennende Kohleflöze. Wie sie entstehen und vor allem wie sie wieder zu löschen sind, wird erst seit kurzem genauer erforscht.
Erst vor knapp 30 Jahren sind Wissenschaftler auf eine Naturkatastrophe aufmerksam geworden, die sich schleichend mit der Industrialisierung ausgebreitet hat. Weil im vorletzten und letzten Jahrhundert immer mehr Kohle gebraucht wurde, entstanden weltweit Kohlebergwerke, unterirdisch und über Tage.
Doch Kohle kann sich selbst entzünden, ganze Flöze fangen so an zu schwelen und gehen später ganz in Flammen auf. Das kann sich, je nach Größe des Vorkommens, mehrere Jahre lang hinziehen.
Bisher weiß man wenig über die schwelenden Feuer im Untergrund. Schädlich sind sie, so viel ist klar. Nicht nur, dass Millionen Tonnen nutzbaren Rohstoffs in Rauch aufgehen. Die Verbrennungsgase sind auch giftig und wirken – einmal in der Atmosphäre angekommen – als potente Treibhausgase. Damit tragen sie zusätzlich zum Klimawandel bei.
Unter anderem deshalb haben Forscher in den letzten Jahren die Kohleflöze weltweit genauer in Augenschein genommen. Sogar mit Satellitentechnik ist man den Bränden inzwischen auf der Spur, um Erkenntnisse über ihr Entstehen und ihre Ausbreitung zu gewinnen. Das Ziel: Der Kampf gegen das hartnäckige Feuer. Bisher allerdings hat es sich vielfach als deutlich ausdauernder erwiesen als der Mensch.
Inhalt:
- Die schwelende Umweltkatastrophe
Millionen Tonnen Kohle verbrennen in China unkontrolliert - Wie ein gefräßiges Krebsgeschwür
Kohlebrände – ein weltweites Problem - Selbstentzündung oder Brandstiftung?
Warum die Kohle Feuer fängt - Temperaturfühlung vom Weltall aus
Deutsche Satellitentechnik erspürt Flözbrände - Klimakiller Kohlebrand?
Der Einfluss der Flözbrände auf den Treibhauseffekt - Löschen - aber wie?
Wie man die Brände eindämmen will
Edda Schlager
Stand: 13.06.2008