Terroranschläge wie der des 11. September 2001 machen Angst. Wir fühlen uns verwundbar, unserer vermeintlichen Sicherheiten beraubt und verhalten uns oft auch entsprechend. Doch genau solche psychischen Reaktionen auf Anschläge oder Katastrophen können alles noch schlimmer machen, den Schaden sogar noch vergrößern.
Wie solche Reaktionen entstehen, und welche Folgen sie haben, damit haben sich die Psychologen Gerd Gigerenzer und Wolfgang Gaissmaier vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung auseinandergesetzt. Am Beispiel von „9/11“ und anderen angstmachenden Ereignissen diskutieren sie dies in diesem Essay.
Die grundsätzlichen Ursachen solcher Ängste liegen ihrer Ansicht nach sowohl in der evolutionären Geschichte des Menschen, als auch im Mangel an Informationen sowie in der falschen Einschätzung von Risiken: Mehr Aufklärung über diese psychologischen Hintergründe, so ihr Fazit, könnte zu einem kontrollierten Umgang mit Ängsten im Gefolge eines Terroranschlags verhelfen und dessen indirekte Schäden mindern.
Inhalt:
- Die Illusion der Gewissheit
Warum wir schlecht mit Unwägbarkeiten leben können - Die unlogische Angst
Das Beispiel BSE - Nach dem 11. September
Die unerwarteten Folgen des Terrors - „Dread risks“
Unwahrscheinlich, aber verheerend - Böse Falle Vermeidungsverhalten
Die indirekten Folgen des Terroranschlags - 1.600 unnötige Opfer
War das Vermeidungsverhalten typisch amerikanisch? - Terror in den Köpfen
Informierter Umgang mit Risiken entscheidend
Nadja Podbregar
Stand: 14.09.2007