Oft brauchen Wissenschaftler für ihre Arbeit teure Apparaturen und kostbare Materialien. Bei Eberhard Bodenschatz und Will Brunner ist das anders: Sie machen große Forschung mit einem Klumpen Wachs.
Am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation simulieren die Physiker mit flüssigem Paraffin, wie die Kontinentalplatten auseinander driften. Dabei haben sie im Labor schon einige der komplexen Vorgänge untersucht, die Geologen an den Nahtstellen in der Erdkruste beobachten.
So treten in der Wachskruste beispielsweise auch Transformstörungen auf, deren Entstehung die Forscher enträtseln wollen. Bei einem anderen Phänomen hat das Wachsmodell sogar schon weitergeholfen: An ihm konnten die Wissenschaftler ermitteln, wie sich die Mikroplatten bilden, die in den letzten Jahren am Meeresboden entdeckt worden sind.
Inhalt:
- Gigantische Narben der Erdkruste
Mittelozeanische Rücken und andere Phänomene der Plattentektonik - Ein Zentner Wachs für die Erdkruste
Forscher spielen unsichtbare Dynamik der Erde nach - Material aus der falschen Ölquelle
Wachs ist nicht gleich Wachs - Puzzlespiel am Meeresboden
Von Transformstörungen, Spreizungszonen und Mikroplatten - Der Tanz der Mikroplatten
Wachsmodell hilft Geowissenschaftlern - Wachsmodell wächst weiter
Test der Tektonik anderer Planeten möglich?
Tim Schröder / MaxPlanckForschung 1/2006
Stand: 28.04.2006