Termiten gelten als intelligente Baumeister, als effektive Teamworker und vor allem als gefährliche Holzfresser, die ganze Häuser ohne Vorwarnung zum Einsturz bringen können. Dieses Image ist zwar ungeheuer populär, aber längst nicht immer berechtigt – zumindest was ihre Schädlichkeit betrifft.
Denn die meisten Termiten ernähren sich keineswegs nur von Holz, sondern bevorzugen Gras, Humus oder sogar Tierdung. Manche von ihnen züchten aber auch in unterirdischen Gärten Pilze, die ihnen sobald sie reif sind als Leibspeise dienen.
Gemeinsam sind wir stark: Dies ist das Motto im Termitenstaat. Nur durch perfekte Arbeitsteilung und Kooperation sind die Insekten in der Lage selbst schwierigste Aufgaben wie den Bau der bis zu acht Meter hohen Nester oder die Brutpflege zu lösen.
Das Leben der Termiten spielt sich dabei in einer Geruchswelt ab. Mit chemischen Signalen markieren die Tiere ihre Straßen, mit Düften tauschen sie Informationen aus und unterscheiden Freund und Feind.
Doch wieso sind die Termiten-Türme serienmäßig mit einer leistungsfähigen Klimaanlage ausgestattet? Warum beschäftigen die Insekten in ihrem Darm große Mengen an „Leiharbeitern“? Und weshalb ist gerade Hamburg ein Termiten-Stützpunkt in Deutschland?
Inhalt:
- Das große Krabbeln an der Elbe
Termitenland Hamburg - Leben in Kasten
Termiten als soziale Insekten - Alles nur Geschwister
Fortpflanzung und Brutpflege der Termiten - Klopfzeichen und charakteristische Düfte
Wie Termiten kommunizieren - Teamarbeit Termitendarm
Symbiose ermöglicht Holzfressen - Tiere, Pilze, Vibrationen
Wie sich Termiten ernähren… - Klimaanlagen für Termiten-Türme
Kompliziertes Belüftungssystem sorgt für Frischluft - Gefährliche Termiten?
Von Methan-Schleudern und Naphtalin-Produzenten - Fressen und Gefressen werden
Termiten und ihre Feinde
Dieter Lohmann
Stand: 17.03.2006