Was ist die Erde? Nur die Summe ihrer Teile oder doch mehr als das? Glaubt man James Lovelock, ist sie Gaia – eine Art lebendiger Organismus. Eine planetarische Einheit, die als Gesamtheit auf Außenreize reagiert und ihren Zustand durch komplexe Regelkreise stabil hält.
Lovelocks Gaia-Hypothese wurde erst verlacht und dann von der Esoterik vereinnahmt. Doch im Laufe der Zeit hat auch die etablierte Wissenschaft begonnen, sich mehr und mehr mit den einst so verfemten Ideen auseinander zu setzen. Inzwischen sind viele Aspekte der Gaia-Hypothese sogar zu einem selbstverständlichen Teil der Geowissenschaften geworden.
Immer häufiger ist heute vom System Erde, von einem interdisziplinären und ganzheitlichen Ansatz die Rede. Wie kam dieser Sinneswandel zustande? Was ist überhaupt Gaia? Und warum stieß die Hypothese auf so viel Widerstand? Woran scheiden sich bis heute die Geister?
Inhalt:
- Vom passiven Spielball zum komplexen System
Paradigmenwandel in den Geowissenschaften - Die Erde als lebendiges System
Gaia - eine Idee wird geboren - Tabubruch oder Pioniertat?
Gaia im Kreuzfeuer der Kritik - Daisyworld
Gänseblümchen erklären die Welt - und das Gaia-Prinzip - Von Gaia zum "System Erde"
Die heutige Situation - Das Leben mischt mit...
Beispiele für die Selbstregulation irdischer Stellgrößen - Das Rätsel des Meersalzes
Mikroorganismen als Regulatoren der marinen Salinität?
Nadja Podbregar
Stand: 21.01.2003