Aus dem All betrachtet erscheint Europa als einheitliche Landmasse – ein Kontinent. Doch das war nicht immer so: Unter der Oberfläche Europas liegen „Narben der Erde“ – alte Plattengrenzen, die von dramatischen Umgestaltungen unseres Kontinents im Laufe der Erdgeschichte zeugen.
Doch diese „Narben“ zu finden und aus ihnen die Bewegungen der Erdkruste zu rekonstruieren, ist gar nicht so einfach. Für die Geowissenschaftler gehört die Erforschung der „vereinigten Platten von Europa“ daher mit zu den aufregendsten, aber auch schwierigsten Aufgaben.
Wo finden sich noch solche alten „Narben“? Aus welchen Mosaiksteinen besteht die Erdkruste Europas? Wie und wann sind die Kontinente in ihre heutige Position gewandert? Und welche Methoden und Indizien helfen bei der Rekonstruktion?
Geowissenschaftler eines von der DFG geförderten Forschungsprojekts sind der Sache auf den Grund gegangen…
Inhalt:
- Den Nähten der Erde auf der Spur...
Vulkane und Erdbeben als Indizien für aktive Plattengrenzen - Die "Krustenfabrik" im Ozean
Die Bildung neuer Erdkruste an den mittelozeanischen Rücken - Das Puzzle der kontinentalen Kruste
Zeugnis dramatischer Umwandlungen - Verräterische Gesteine
Umwandlungsgesteine und Schmelzen als Indizien - Spurensuche in Mitteleuropa
Die "Narben" werden gefunden - Meilensteine der Kontinentaldrift
Den Wanderwegen der Krustenplatten auf der Spur - Das europäische Puzzle
Ein Kontinent entsteht - Wie geht es weiter?
Die Zukunft Europas
Wolfgang Franke, Universität Gießen/
Nadja Podbregar, Redaktion g-o.de
Stand: 13.04.2002