Enge Röhren, ständig Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, salzige Umgebung und langandauernde Dunkelheit: das Meereis der Polargebiete ist wohl einer der unwirtlichsten Lebensräume, die man sich vorstellen kann.
Trotzdem besiedeln unzählige Organismen das Innere und die Unterseite des Packeises. Dabei sind es nicht die großen Tiere, die im Mittelpunkt stehen, sondern Bakterien, Algen, Einzeller und andere niedere Tiere, die sich den Bedingungen angepasst und diesen Lebensraum besiedelt haben.
Nicht nur für seine Bewohner hat das Meereis eine wichtige Bedeutung. Auch für das Klima der Polarregionen spielt es eine große Rolle. Und selbst weltweite Klimaänderungen machen sich am Meereis bemerkbar. Was hat es mit der These auf sich, dass das arktische Eis durch den Treibhauseffekt langsam aber sicher schmilzt? Wie Meereis entsteht, was es für eine Bedeutung hat und welche Lebensformen es birgt, ist Gegenstand dieses Artikels.
Inhalt:
- Mit Satelliten und U-Booten
Die Verbreitung des Meereises - Von Körnchen und Pfannkuchen
Wie entsteht Meereis? - Ein riesiger Filter
Wodurch sammeln sich die Organismen im Eis? - Kalt, dunkel und salzig
Die Lebensbedingungen im Eis - Der heimliche Herrscher im Meereis
Die Kieselalgen - Überleben im Meereis
Der Diatomeen-Trick: Optimale Anpassung an eisige Kälte - Giftblüte und Meeresleuchten
Dinoflagellaten sind die zweithäufigsten Einzeller im Eis - Winzige Jäger mit Schneckengehäuse
Die Foraminiferen - Die Psychrophilen mögen es kalt
Biochemische Strategien zum Überleben im Gefrierschrank - Kleine Krebse und Eisfische
Die Artenvielfalt im Meereis - Eine ganz besondere Form von "Meereis"
Eisberge stammen von Gletschern ab - Wie ein gigantischer Spiegel
Die Bedeutung des Meereises für unser Klima - Der Nordpol fällt ins Wasser
Die Dynamik des Meereises
Roman Jowanowitsch
Stand: 27.12.2000