Medizin/Genetik

Alzheimer

Spurensuche im Niemandsland von Michael Jürgs

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Alzheimer

Spurensuche im Niemandsland
von Michael Jürgs

Broschiert, 447 Seiten
C. Bertelsmann Verlag, 2006
Preis: € 12,00

Alzheimer geht uns alle an. Michael Jürgs liefert eine umfassende, wissenschaftlich geprüfte Darstellung der Krankheit, verknüpft mit der Biographie Alois Alzheimers. Ein bewegendes Buch, in dem Betroffene, ihre Familien, Ärzte, Pfleger und Wissenschaftler zu Wort kommen.

„Das Hirn wird brüchig wie ein alter Stiefel.“ So drastisch umschreibt die Fachzeitschrift Selecta das, was Alzheimer im Gehirn anrichtet. Die Krankheit des Vergessens, die auf Grund steigender Lebenserwartung statistisch jeden vierten Menschen über achtzig befallen kann, zerstört den Geist. Wer sie erleidet, verliert seine Biographie, seine Identität, sich selbst auf einem unaufhaltsamen Absturz ins Nichts. Die Diagnose Alzheimer heißt langsamer Abschied vom Ich, heißt psychisches Sterben im lebendigen Körper. Es kann alle treffen, denn der Kabelbrand im Kopf macht alle gleich.

Michael Jürgs verbindet die Lebensgeschichte des Arztes Alois Alzheimer, der 1906 im Gehirn einer an Demenz verstorbenen Patientin jene Veränderungen erkennt, die später seinen Namen tragen, mit der deutschen Geschichte und der Geschichte der Erforschung der Krankheit. Er befragt die Forscher, die Mittel testen, um die Krankheit zu heilen oder wenigstens zu stoppen.

Er recherchiert in den Laboren der Pharmakonzerne und beschreibt die Hoffnungen der Experten, mit Hilfe der Gentechnik einen Durchbruch zu schaffen.

Er erzählt vom Schicksal der Prominenten, die an der Krankheit zu Grunde gingen: Rita Hayworth, Iris Murdoch, Sugar Ray Robinson, Ronald Reagan, Harold Wilson, Helmut Zacharias, Herbert Wehner, Helmut Schön, Rudolf Bing – und Immanuel Kant. Bis heute, hundert Jahre, nachdem Alois Alzheimer unter dem Mikroskop die Ursachen für die Krankheit entdeckte, gibt es kein Medikament. Das wichtigste Heilmittel bleibt menschliche Zuwendung.

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