Das lesende Gehirn
Wie der Mensch zum Lesen kam – und was es in unseren Köpfen bewirkt
Von Maryanne Wolf
Taschenbuch, 350 Seiten
Spektrum Akademischer Verlag, 2010
Preis: 14,99 €
„Wir sind nicht zum Lesen geboren“, sagt Maryanne Wolf. „Es gibt keine Gene, die je die Entwicklung des Lesens befohlen hätten. Der Mensch erfand das Lesen erst vor wenigen tausend Jahren. Und mit dieser Erfindung veränderten wir unmittelbar die Organisation unseres Gehirn, was uns wiederum zuvor ungekannte Denkweisen eröffnete und damit die geistige Evolution unserer Art in neue Bahnen lenkte.“ Im Lesesaal des Gehirns erkundet die wundersame Fähigkeit unseres Gehirns, sich als Reaktion auf äußere Veränderungen immer wieder anzupassen und umzugestalten.
Die Autorin geht der Frage nach, wie und warum diese „offene Architektur“, also die Elastizität und Plastizität unseres Gehirns, den Menschen einerseits hilft, andererseits aber Schwierigkeiten bereitet, lesen zu lernen und geschriebene Sprache zu verarbeiten. Sie untersucht außerdem, was im Gehirn von Menschen geschieht, die etwa an Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden oder gegen sie ankämpfen.