Im Forschungsprojekt »elektromobilisiert.de« des Fraunhofer IAO und der Universität Stuttgart haben seit dem Start im Jahr 2011 mehr als 200 Nutzer über 20.000 km mit Elektrofahrzeugen zurückgelegt. Die Versuche in verschiedenen Fuhrparks zeigen, dass sich E-Fahrzeuge für mehr als die Hälfte aller Dienstfahrten eignen.
Ein Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigen, elektrischen Mobilität ist in vollem Gange. Das Fraunhofer IAO unterstützt diesen Wandel aktiv mit mehreren Projekten. Bereits im Jahr 2011 hat das Institut in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart das Forschungsprojekt »elektromobilisiert.de« ins Leben gerufen. Dieses Vorhaben untersucht, wie Elektrofahrzeuge sinnvoll und effizient eingesetzt werden können und unterstützt gleichzeitig Fuhrparkbetreiber bei der Umstellung ihrer Flotten auf Elektrofahrzeuge. Konkret bedeutet das: Während die Wissenschaftler die Einsatzpotenziale für Elektrofahrzeuge innerhalb eines Fuhrparks softwaregestützt analysieren, sammeln die Testpartner in Flottenversuchen praktische Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen. Das hilft auch, eventuelle Bedenken bei den Anwendungspartnern zu entkräften und die Nutzerakzeptanz für Elektromobilität zu erhöhen.
Bislang haben die Wissenschaftler die Fuhrparks des Regierungspräsidiums Stuttgart, des Institutszentrums Stuttgart der Fraunhofer-Gesellschaft sowie der Städte Ludwigsburg, Fellbach und Tübingen analysiert. Unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Bewertungskriterien wurden daraufhin verschiedene Elektromobilisierungs-Szenarien für die individuellen Fuhrparks entwickelt.
Zwei Jahre nach dem Start kann jetzt eine beeindruckende Zwischenbilanz gezogen werden: In vier Flottenversuchen mit Elektrofahrzeugen der Marken Daimler, Opel, Mitsubishi, Nissan, Renault, Citroen und Smart wurden in über 800 Einzelfahrten insgesamt mehr als 20.000 Kilometer elektrisch auf deutschen Straßen zurückgelegt und auf diese Weise über als 4,4 Tonnen klimaaktiven CO2 eingespart. Mehr als 200 Nutzer machten von der Möglichkeit Gebrauch, erste Erfahrungen im Umgang mit Elektrofahrzeugen und der Nutzung von Ladeinfrastruktur zu sammeln. Die begleitenden Nutzerbefragungen zeigten, dass der Umgang mit den Elektrofahrzeugen und der zugehörigen Ladeinfrastruktur dem Großteil der Probanden leicht fiel. Ferner zeigte sich, dass versuchsübergreifend mehr als die Hälfte aller Dienstfahrten mit einem Elektrofahrzeug möglich waren. Als direktes Resultat aus »elektromobilisiert.de« hat die Stadt Ludwigsburg vier Smart fortwo ED angeschafft, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung jetzt nutzen.
In Kürze werden die Wissenschaftler im Projekt »elektromobilisiert.de« den Fuhrpark eines namhaften Industrieunternehmens auf mögliche Elektrifizierungspotenziale hin untersuchen. Um die Elektrifizierung des Landesfuhrparks weiter voranzutreiben und diesen fit für eine nachhaltige Mobilität zu machen, stehen in Kürze drei weitere Flottenversuche bei den Regierungspräsidien in Freiburg, Karlsruhe und Tübingen an.
(Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, 05.08.2013 – KSA)